Hat sich der Anfangsverdacht auf selektiven Mutismus bei ihrem Kind erhärtet, sollten Eltern Hilfe suchen - je früher, desto besser. Dem Impuls, Druck zu machen, gibt man besser nicht nach. «Auf keinen Fall fragen: "Warum sprichst du denn nicht, du kannst das doch?"», warnt Subellok. Es sei erstmal wichtig, den Kindern zu vermitteln: «Natürlich kannst du sprechen, manchmal fällt es dir noch schwer, aber das kann man lernen, und wir können uns da auch Hilfe suchen.»
Reimelt empfiehlt Sprachtherapeuten, Atem-, Sprech- und Stimmlehrer, Logopäden oder Psychotherapeuten. Therapeuten finden Eltern über die Netzwerke des <%LINK auto="true" href="http://www.selektiver-mutismus.de/therapeutensuche/" text="Vereins Stillleben"%> und des <%LINK auto="true" href="http://spa.tu-dortmund.de/cms/spa/de/dortmuz/angebote_familien/therapeutensuche-DortMuN/index.html" text="Dortmunder Mutismus Zentrums"%> . Für eine Sprachtherapie muss der Kinderarzt eine Verordnung ausstellen.
Darauf, dass sich die Zunge irgendwann von allein löst, sollte man dagegen besser nicht warten. Auch wenn es diese Fälle gibt, hat Katja Subellok die Erfahrung gemacht, dass sich die Probleme eher verfestigen. «Je länger das Schweigen andauert, desto schwieriger wird es.»
Je nach Schweregrad brauchen Eltern viel Geduld. In Dortmund arbeiten die Therapeuten bei Kita-Kindern gern mit Handpuppen. Bei Schulkindern kommt das Thema «Schweigen» an sich zur Sprache. Stück für Stück arbeiten sich die Therapeuten mit den Kindern vor: «Das Kind soll die Schritte machen, wo es das Gefühl hat, sie bewältigen zu können», so Katja Subellok.
Je größer der Mut wird, desto mehr schwindet das Schweigen - das erlebt Petra Frießnegg vom Verein Mutismus Selbsthilfe Deutschland in der Therapie immer wieder. «Kleine Kinder malen Bilder mit Gespenstern, das symbolisiert den Mutismus. Am Anfang der Therapie ist das Kind ganz klein und das Gespenst riesig», erklärt die Logopädin aus Hoyerswerda. «Je weiter wir arbeiten, desto kleiner wird das Gespenst und desto größer das Kind. Wenn dieser Punkt erreicht ist, verbrennen wir das erste Bild, damit wir wissen: Da müssen wir nie wieder hin zurück, das gibt?s nicht mehr.»
<%LINK auto="true" href="http://www.sk.tu-dortmund.de/cms/de/materialien/index.html" text="Kostenlose Materialien der TU Dortmund zu Mutismus"%>
<%LINK auto="true" href="http://spa.tu-dortmund.de/cms/spa/de/dortmuz/angebote_familien/therapeutensuche-DortMuN/index.html" text="Therapeutensuche der TU Dortmund"%>
<%LINK auto="true" href="http://www.selektiver-mutismus.de/therapeutensuche/" text="Therapeutensuche des Vereins Stillleben"%>