Doch was bringt Menschen dazu, zum Teil viele Kilometer weit in ein mittelfränkisches Dorf zu reisen? Neugier und den Schauplatz des Internet-Phänomens mal in echt zu sehen, sagen einige der Zeugen. „Man fährt rum, man hat einen schönen Tag mit Freunden“, sagt ein junger Mann. Eventuell bekomme man den „Drachenlord“ dabei zu Gesicht. „Das ist primitiv“, gibt er zu. Es sei aber auch lustig. Heute bereue er es, über den Zaun des Anwesens geklettert zu sein. „Ich war sehr betrunken und diese Aktion war sehr dumm.“
Aus Altschauerberg ist der Youtuber inzwischen weggezogen, sein Haus ist abgerissen. Im Ort sei es ruhiger geworden, erzählt ein Polizist im Prozess. Aber noch immer kämen Besucher, um sich Steine und andere Erinnerungsstücke vom Grundstück zu holen. Zum Teil versteigerten sie diese sogar im Internet.
Ob es um den Youtuber jetzt stiller wird, ist deshalb fraglich. In den vergangenen Wochen ist er mit seinem Auto umhergereist und hat Videos von unterwegs gepostet - verfolgt von den Hatern.
Das bedeute aber nicht, dass neue Straftaten von dem 32-Jährigen vorprogrammiert seien, meint Dunavs. Er empfahl ihm, von nun an zurückhaltender zu sein. Ein Berufsverbot könne das Gericht für einen Youtuber nicht aussprechen und es sei auch schwierig, weil er damit sein Geld verdiene, ergänzte er. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.