Salary Cap als Problem auf dem ersehnten Weg zum Stanley-Cup?
Denn in der NHL gibt es eine Obergrenze für Gehälter (Salary Cap), die jedes Team jährlich nicht überschreiten darf. Und bei den Oilers gibt es einen noch größeren Star: Kapitän Connor McDavid, der gemeinhin als aktuell bester Spieler der Welt gilt. Der Draisaitl-Kumpel soll im kommenden Jahr verlängern und wird den Deutschen ziemlich sicher dann wieder als Topverdiener weltweit ablösen. Dadurch steht für den restlichen Kader theoretisch weniger Geld zur Verfügung. Doch Befürchtungen, dass das Team dadurch signifikant schlechter wird, weil weitere Leistungsträger abgegeben werden müssen, werden sich wohl nicht bewahrheiten. Tatsächlich steigt das sogenannte Salary Cap aktuell jährlich.
Da dies an die jährlichen Einnahmen der Liga gekoppelt ist und die NHL dank des gefallenen Wettverbotes und boomender neuer Standorte in Las Vegas und Seattle floriert, geht man von deutlichen Steigerungen in den kommenden Jahren aus.
Beim Gehalt hinken die Eishockey-Stars inzwischen deutlich hinterher
Dennoch ist die 2005 eingeführte Gehaltsgrenze in der Liga auch ein Grund dafür, warum die Unterschiede beim Gehalt zwischen den Topstars und Spielern der zweiten und dritten Reihe nicht so riesig sind wie in anderen Sportarten. Die Zeiten, in denen auch gute deutsche Spieler in der NHL jahrelang mehr Geld verdienten als deutsche Fußball-Topstars sind angesichts explodierender Einnahmen in der englischen Premier League oder der europäischen Champions League vorbei.
Auch in den anderen US-Profiligen sind die Gagen für die absoluten Topstars deutlich höher. Bestbezahlter Sportler der Welt etwa ist ein Baseballer: Der Japaner Shohei Ohtani verdient bei den Los Angeles Dodgers unfassbare 700 Millionen Dollar über zehn Jahre. Und in der NBA verdienen auch Basketball-Sternchen deutlich mehr als Draisaitl. Der deutsche Nationalspieler Franz Wagner - dessen sportlicher Wert kaum mit dem von Draisaitl vergleichbar ist - kassiert in Orlando mal eben 40 Millionen Dollar jährlich.
Die Unterschiede zwischen NHL und NBA haben allerdings auch zwei weitere Gründe: Die NBA lässt sich weltweit deutlich besser vermarkten als die Sportart Eishockey, von der auf dem Globus aus natürlichen Gründen große Teile aktiv ausgeschlossen sind. Zum anderen muss das dadurch mehr eingenommene Geld auf deutlich weniger Spieler verteilt werden. Ein Basketball-Kader umfasst in etwa halb so viele Spieler wie ein Eishockey-Kader.