In der östlichen Provinz Nangarhar fuhr am Donnerstagmorgen ein Minibus auf eine Mine. Dabei kamen mindestens neun Zivilisten ums Leben, teilte das Pressebüro des Provinzgouverneurs mit. Die Passagiere seien auf dem Weg zu einer Hochzeit gewesen.
Erst am Mittwoch hatten die Taliban in Kabul einen Nato-Konvoi nach eigenen Angaben mit einer Autobombe angegriffen. Das kroatische Verteidigungsministerium teilte am Donnerstag mit, der Gesundheitszustand von zwei dabei verletzten kroatischen Soldaten sei stabil. Ein kroatischer Soldat war noch am Mittwoch seinen Verletzungen erlegen. Der Getötete war laut Verteidigungsministerium als Berater für die afghanischen Sicherheitskräfte im Einsatz.
Die Gewalt in Afghanistan dauert ungeachtet laufender Gespräche zur politischen Beilegung des langjährigen Konflikts an. Seit Juli des Vorjahres führen die USA direkte Gespräche mit hochrangigen Vertretern der Taliban. Dabei geht es vor allem um Truppenabzüge sowie um die Forderung der USA nach Garantien, dass von Afghanistan aus keine Terroranschläge mehr geplant werden. Einen Waffenstillstand lehnen die radikalislamischen Taliban weiter ab.
Die Konfliktparteien glauben, durch erhöhten militärischen Druck die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Die Denkfabrik International Crisis Group warnte kürzlich in einer Analyse, die eskalierende Gewalt könne zu einer Verhärtung der Positionen führen. Nach Anschlägen in den vergangenen Wochen hatten Afghanen in sozialen Medien auch dazu aufgerufen, die Gespräche auszusetzen.
Zugleich sollen die USA-Taliban-Gespräche nach offizieller Lesart in direkte Friedensverhandlungen zwischen Taliban und der afghanischen Regierung führen. Bisher lehnen die Taliban ab, mit der Regierung zu reden, die sie als Marionette des Westens sehen. Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, ist aktuell in Kabul. Danach will der Chefunterhändler ins Golfemirat Katar, um die USA-Taliban-Verhandlungen fortzusetzen.