Dürrenwaid Zäune sollen Felsbrocken bändigen

red
Massive Fangzäune sollen die Felsblöcke bei Dürrenwaid am Abrollen hindern Foto: /Bayerische Staatsforsten

Oberhalb einer Staatsstraße und eines beliebten Wanderweges bei Dürrenwaid drohte das Gestein abzustürzen. Spezialfirmen haben es nun mit hohem Aufwand gesichert.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Geroldsgrün - Die Bayerischen Staatsforsten haben bei Dürrenwaid absturzgefährdete Felsbrocken gesichert. Bei einem Ortstermin mit Geroldsgrüns Bürgermeister Stefan Münch stellte der Forstbetrieb Nordhalben die kürzlich fertiggestellten Maßnahmen vor. Das geht aus einer Mitteilung der Staatsforsten hervor.

Der stellvertretende Forstbetriebsleiter Gerhard Müller erläuterte, dass sich im Steilhang oberhalb der Staatsstraße und über dem beliebten 12-Apostel-Wanderweg große Felsbrocken befinden, die akut absturzgefährdet sind. Das Waldgrundstück gehört dem Freistaat Bayern und wird vom Forstbetrieb Nordhalben bewirtschaftet. „Wir zogen umgehend Bergsicherungsspezialisten zurate, die diese zerklüfteten Diabasfelsen genau analysieren sollten. Die Ingenieure stellten für uns ein Konzept auf, mit welchen Maßnahmen die Gefahren abgewendet werden können.“ Schnell wurde klar, dass man die Brocken, die mitten in dem steilen Waldbestand verteilt sind und die teils die Größe eines Kleinwagens haben, nicht beseitigen kann. Daher wurden Fangzäune geplant, die der Wucht solcher abrollenden Blöcke Stand halten können.

Mit der Umsetzung der für Frankenwald-Verhältnisse sehr ungewöhnlichen Maßnahmen betrauten die Staatsforsten Spezialfirmen, die in anderen Regionen laufend solche Bauwerke errichten. „Sehr erfreulich war für uns, dass die Arbeiten sofort begonnen wurden und sehr zügig abgeschlossen werden konnten. Die wochenlange halbseitige Sperrung der anliegenden Staatsstraße mit Ampelbetrieb war für die täglich hier fahrenden Menschen sicherlich eine Belastung, aber immerhin schaffte es die Baufirma, die sehr intensiven Arbeiten ohne eine Vollsperrung zu erledigen“, teilte Müller mit.

Es mussten massive Bohrfundamente in den Fels zementiert und die Zaunkonstruktion einer Schweizer Spezialfirma daran verankert werden. Es handelt sich um Pfosten und Netze aus hochfesten Spezialstählen, für die entsprechende Prüfzertifikate vorliegen. „Der Aufwand von etwa 100 000 Euro aus dem Budget der Bayerischen Staatsforsten ist hier sicherlich gut investiert, um für die Sicherheit der Menschen auf der Staatsstraße und auf dem 12-Apostel-Wanderweg zu sorgen“, sagte Müller.

Er wies außerdem darauf hin, dass im Normalfall gesunde, geschlossene und stabil stehende Waldbestände an Steilhängen das Abrollen von Felsbrocken verhindern können. Deshalb werden oberhalb von Straßen und Ortschaften solche Bestände als Schutzwälder bezeichnet. Für ihre Bewirtschaftung gibt es im Waldgesetz eigene Regelungen, die sicherstellen sollen, dass sie immer gesund und möglichst lückenlos bestehen bleiben: Sie sollen möglichst aus mehreren unterschiedlichen Baumarten bestehen und es sollen sich alte und junge Bäume miteinander auf derselben Fläche durchmischen. Die bei Dürrenwaid bereits vorhandenen Ahornbäume sind ein idealer Bestandteil solcher Wälder. Dort haben allerdings Borkenkäfer und Sturmwürfe die alten Bäume so stark dezimiert, dass die Schutzwirkung jetzt nicht mehr voll gegeben ist. Sie wird sich mit dem weiteren Heranwachsen des schon vorhandenen, jungen Bestandes in einigen Jahren allmählich wieder einstellen. red

Bilder