Ehrenamtspreis Schwarzenbach am Wald Immer für andere zur Stelle

Christine Rittweg
Sie haben sich den Ehrenamtspreis der Stadt Schwarzenbach am Wald verdient (von links): Fredi Walle, Stefan Hildner, Gerhard Rank, Sascha Krauß, Manfred Schübel und Andreas Sell. Foto: /Rittweg

Schwarzenbach am Wald zeichnet Bürger aus, die sich im Ehrenamt besonders engagieren. Ohne sie wäre die Stadt ärmer.

 
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„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Mit Erich Kästners Worten hat Bürgermeister Reiner Feulner gleich die Vorgabe für den Ehrenamtsempfang der Stadt Schwarzenbach am Wald geliefert. Gerichtet waren die Worte an die, die investieren und Arbeitsplätze schaffen, die kreative Ideen beisteuern oder künstlerisch tätig sind, die in sozialen Projekten oder in Vereinen mitarbeiten.

„Was bedeutet Ehrenamt in Schwarzenbach, wo ist mir persönlich ehrenamtliches Engagement in den letzten Monaten in unserer Stadt begegnet?“ fragte Bürgermeister Feulner und gab Beispiele: Familie Röttger nimmt Geflüchtete aus der Ukraine auf, die Rumänienhilfe, der Osterschmuck der Fraueninitiative in Straßdorf und vom OGV in Schwarzenbach, 150 Feuerwehrleute beim Wohnhausbrand in Gemeinreuth oder die Corona-Schnellteststationen von Wasserwacht und BRK. Eine junge Dame erwähnte Feulner besonders: Yasemin Onuk. Sie war bei der Katastrophenhilfe nach der Überschwemmung im Ahrtal im Einsatz dabei. Die 20-Jährige, die auch dort Geburtstag hatte, berichtete von erschütternden Bildern aber auch von der Dankbarkeit der Menschen. Dafür erhielt die Schwarzenbacherin ein Präsent.

„Wenn wir zusammenstehen und gemeinsam wirken, können wir Herausforderungen meistern“, sagte Feulner und überreichte die Ehrenamtspreise.

Stefan Hildner aus Schwarzenbach ist Mitglied der Stützpunktwehr, und das seit 25 Jahren. Seit 2010 ist er Atemschutzgerätewart . Außerdem ist er zuständig für die Kleiderkammer. „Hilfsbereit und freundlich sind die Eigenschaften des stillen Helden“, sagte Feulner.

Sascha Krauß aus Straßdorf ist seit 1983 beim örtlichen Sportverein und schon oft ausgezeichnet worden – als Fußballer in der Jugend, der ersten und zweiten Mannschaft und als jetziger Spielleiter der Ersten Mannschaft. Als Schiedsrichter wurde er bis zur Bezirksliga eingesetzt. Vier Jahre war er Vorsitzender des FC Döbraberg. Sein Augenmerk legt er auf den Nachwuchs – als Trainer im D- und E- Jugendbereich und bei den Bambinis.

Gerhard Rank aus Schwarzenbach ist Gründungsmitglied der Bergwacht (1962) sowie der Heimatfreunde (1985). Er war beim Bau der Diensthütte am Döbraberg maßgeblich beteiligt und verantwortlich für den Naturschutz. Über die Bergwacht erstellte er eine Chronik in Wort und Bild. Durch Presseberichte, Film- und Diavorträgen sowie Exkursionen warb er für den Frankenwald. 20 Jahre bekleidete Rank auch das Amt des Regional-Ausbilders im Naturschutz der Region Fichtelgebirge/Frankenwald. Er hat zahlreiche Auszeichnungen bekommen, unter anderem das Bundesverdienstkreuz. Außerdem gibt es von ihm ein Buch über den Frankenwald, und der beliebte Panoramawanderweg geht auf ihn zurück.

Manfred Schübel aus Löhmar ist seit 1979 Mitglied der örtlichen Feuerwehr. Davon war er 30 Jahre Schriftführer und 36 Jahre Maschinist. Schon 40 Jahre ist er Mitglied beim Geflügelzuchtverein Schwarzenbach, vier Jahre als stellvertretender Vorsitzender und acht Jahre als Schriftführer. Besonders beim Bau der Unterrichtsraumes der Feuerwehr tat er sich hervor, bei bei Festen konnte man bei der Bewirtung auf ihn zählen.

Andreas Sell aus der Thiemitz ist vom SV Meierhof/Sorg nicht wegzudenken. Schon mit seinem Vater hat er den Fußballplatz über Jahrzehnte gepflegt. Er gehört zu den „100-prozentigen stillen Helden“, die in ihrer Freizeit dem Verein den Vorrang geben und die Zeit in der Bratwurstbude verbringen. Nur durch sein Engagement wurde manche Bewirtung der Gäste bei Sportfesten und Veranstaltungen erst möglich gemacht.

Fredi Walle aus Döbra ist als Fußballer seit 1975 Mitglied der Spielvereinigung, er hat sämtliche Jugendmannschaften durchlaufen und ist seit fünf Jahren Jugendtrainer. Als Platzkassierer, als Dartspieler, bei der Bewirtung des Sportheims und bei baulichen Maßnahmen des Vereins ist er immer zur Stelle. Als ein aktives Mitglied in zahlreichen anderen Vereinen gehört er zu den geschätzten „Diebrischen Persönlichkeiten“.

Stellvertretender Landrat Frank Stumpf möchte die Stunden und Einsätze der Geehrten nicht aufaddiert wissen: „Die Rechnung wäre unendlich hoch.“ Landtagsabgeordneter Alexander König (CSU) fand es gut, den Neujahrsempfang im Mai nachzuholen, denn ohne Ehrenamt gäbe es keine Lebensqualität. Auch Landtagsabgeordneter Klaus Adelt (SPD) erwähnte die Leidenszeit während Corona, wobei das Ehrenamt eben anders ausgeführt wurde.

Beeindruckt von dem Tun der Geehrten, spendete Jürgen Wiesel vom Vorstand der Raiffeisenbank Hochfranken West spontan für die dazugehörigen Vereine 500 Euro. Der Leipoldsgrüner „4Xang“ übernahm die musikalische Umrahmung.

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