Polizeihauptkommissar Jan Weidhas von der Inspektion Marktredwitz sagt später in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk: „Der Einsatz der Jungen hat der Dame wahrscheinlich das Leben gerettet. Es handelte sich auf jeden Fall um eine lebensbedrohliche Situation.“ Die Jungs hätten sich vorbildlich verhalten.
Extrem vorbildlich
Das sieht auch Stefan Göcking so. Deshalb habe er sich spontan dazu entschlossen, Patrick, Leon, Moritz, Erik und Felix, der bei der Ehrung allerdings nicht dabei sein konnte, auszuzeichnen. „Ihr habt extrem vorbildlich und erwachsen gehandelt“, betonte der Bürgermeister am Mittwochvormittag im Rathaus. „Ich bin richtig stolz auf euch.“ Es sei ein Zeichen von Empathie, anderen Menschen zu helfen. „Das ist klasse, auf euch kann man sich verlassen.“
Lob sei zwar hervorragend, so der Rathaus-Chef weiter, doch sei es vielleicht nicht schlecht, auch einmal „etwas Greifbares“ zu bekommen. Und zwar in diesem Fall je 100 Euro aus dem Stiftungsvermögen des Christian-Meier-Jugendförderpreises. Diesen könne die Stadt für besondere Leistungen an junge Leute vergeben. Er werde die Vergabe dem Stadtrat in der September-Sitzung zum Beschluss vorlegen, sagte Göcking, denn er habe schnell handeln und den Jungen die Dankbarkeit der Stadt bekunden wollen. Wenn es die Corona-Situation zulasse, wolle er den jungen Rettern beim Neujahrsempfang ein großes Podium geben.
Eine Selbstverständlichkeit
Es sei schon ein besonderes Erlebnis, aber ihr Verhalten sei eine Selbstverständlichkeit gewesen, sagen die coolen Jungs im Gespräch mit der Frankenpost. Sie hätten die Situation so gut gemeistert, weil sie zu viert am Unfallort unterwegs gewesen seien. „Alleine hätte das nicht so gut funktioniert“, sagt Leon Koffmane. „In der Gruppe geht das besser.“
Die Grundlage dafür, sich so wie die Jungs beispielhaft zu verhalten, werde im Elternhaus gelegt, betonte Bürgermeister Göcking. Daher gebühre der Dank auch den Vätern und Müttern der jungen Retter.