Und wer es nicht so sehr mit dem Alltäglichen hat – die Ikone der Marke steht genau für dieses Gefühl. Der offene Kult-Roadster MX-5 bringt seit vier Generationen Fahrspaß. Kleines Auto, kleiner Motor, kleines Geld. Wo der Fahrer nicht nur im Zentrum steht, sondern fast genau dort sitzt. Was sie bei Mazda "Jinba Ittai" nennen – das Gefühl der Einheit von Ross und Reiter. Und wo, wenn nicht in Origami-Land, fänden sich die Großmeister jener Kunst, ein Deckengewölbe in ein winziges Zweisitzer-Heck hineinzufalten?
Wer Freude an Mazdas bewegter Geschichte hat, dem sei die Wertachstraße 29a in Augsburg empfohlen. Früher wurden in der riesigen Halle Straßenbahnen gewartet, heute steht das Areal zum großen Teil unter Denkmalschutz. So finden Historie und Historisches zueinander – zum einzigen Mazda-Museum außerhalb des Firmensitzes in Hiroshima.
Aufgebaut haben es Walter Frey und seine beiden Söhne. Sein halbes Leben lang hat der Senior Autos der Marke Mazda verkauft. Erfolgreich. Dann, vor gut 30 Jahren, war er in Amerika – und irgendwo in New Jersey sah er diesen weißen Cosmo 110 S. Seither sammelt die Familie. Von überall auf der Welt und von weit vor Zoom-Zoom. Seltene Stücke, Rekordfahrzeuge, Prototypen und Autos mit besonderer Geschichte.
Der Mazda-Bus "Parkway" von 1976 hat dort ebenso seinen Platz wie einer von gerade mal 600 Abschleppwagen "Rotary Pick Up" mit Wankelmotor, die Anfang der 1980er-Jahre zu Werbezwecken in den USA gebaut wurden. Oder der "Luce" von 1969. Ein schnittiges Coupé, das gut und gerne auch aus Italien stammen könnte. Aktuell letztes Restaurierungsobjekt ist ein Transport-Dreirad von 1950. Das älteste erhaltene in ganz Europa.
Und da wären wir wieder am Anfang…