Eigener Inhalt Mazda R -7: Kult-Coupé mit Kreisel-Kolben

Wolfgang Plank
Mazda R -7: Kult-Coupé mit Kreisel-Kolben Quelle: Unbekannt

Im Prinzip funktioniert die Mechanik des Verbrennungsmotors noch wie eh und je. Obwohl kluge Köpfe darüber immer wieder gegrübelt haben. Am weitesten ging sicherlich Felix Wankel, der dem Auf und Ab unter dem Zylinderkopf gänzlich abschwor und 1957 den Kreiskolben-Motor ersann - ein bogig-dreieckiger Rotor in einem oval-ähnlichen Gehäuse, der die Verbrennungsenergie direkt in Drehung verwandelt.

 
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Zehn Jahre dauerte es, bis die Idee mit dem Zweischeiben-Wankel-Motor den Weg auf die Straße fand – im Mazda 110 S Cosmo Sport von 1967. Knapp vor dem bekannteren NSU Ro 80, in dem ebenfalls die neuartige Technologie zum Einsatz kam. Spötter erzählen, Ro-80-Fahrer hätten sich im Auto gerne mit gespreizten Fingern gegrüßt, an denen man die Zahl der Austausch-Motoren ablesen konnte.

Mazda indes hielt an der Idee fest und wagte vor genau 40 Jahren einen Neustart im mittlerweile legendären RX-7 – ein avantgardistischer 2+2-Sitzer mit kultigen Klappscheinwerfern. Anfangs genügten dem nur gut eine Tonne schweren Coupé mit großer gläserner Heckklappe 105 PS, ab 1981 waren es dann 115 PS, die den RX-7 auf über Tempo 200 brachten. Mit 478 565 Exemplaren ist der bis 1985 gebaute Mazda RX-7 das weltweit meistproduzierte Modell mit Kreiskolben-Motor überhaupt.

Seine ultimative Bewährungsprobe bestand der Mazda RX-7 bei den 24 Stunden von Spa 1981: Auf dem Ardennen-Kurs errang er den Gesamtsieg gegen die versammelte Hubkolben-Konkurrenz. Zum Überflieger avancierte er in den amerikanischen IMSA-Serien, wo er von 1980 bis 1984 fünf Meisterschaften in Folge und über 100 Siege errang.

In Europa ergänzte der Mazda RX-7 diese Erfolgsserie um zwei Meistertitel in der britischen Tourenwagenserie BTTC. Hinzu kamen mehrere Starts bei den 24 Stunden von Le Mans, die den Gesamtsieg des Mazda 787B an der Sarthe im Jahr 1991 vorbereiteten – und ein Podiumsplatz als Gruppe-B-Auto bei der Rallye Akropolis 1985.

Den Reiz des Besonderen bekam der Mazda RX-7 auf dem deutschen Markt aber auch als erstes Cabriolet mit Kreiskolben-Motor, allerdings kostete er fast doppelt so viel wie ein RX-7 Coupé. Selten ist auch der Mazda RX-7 Turbo vom traditionsreichen britischen Tuner Elford Engineering. Insgesamt 540 Mazda RX-7 kamen mit einem Garrett Turbolader auf 160 PS.

Noch fünf PS stärker war der RX-7 Turbo, den Mazda ab 1983 in Nordamerika anbot. Nach Europa wurde der Wagen offiziell nicht exportiert – mit einer einzigen Ausnahme. Im Jahr 1984 übergab Mazda ein Exemplar an Felix Wankel.