Einbruch und Brandstiftung Randalierer verwüsten Langen Teich

Unbekannte suchen in der Nacht zum Montag das Selber Waldbad heim. Sie beschädigen den Kiosk, die Hütten von Förderverein und Wasserwacht und legen Feuer.

 
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Selb - Wieder einmal haben Unbekannte das Waldbad „Langer Teich“ in Stopfersfurth heimgesucht: In der Nacht zum Montag beschädigten sie die Hütten des Fördervereins und der Wasserwacht und versuchten, in den Kiosk einzudringen, was ihnen allerdings misslang. Dafür legten die Täter dann in den beiden Vereinshütten Feuer. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Schaden liegt bei über 10 000 Euro.

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Entdeckt hat die Spuren der Zerstörungswut Roland Schneider, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, bei einer seiner Kontrollfahrten am Montagvormittag. „Als ich ankam, hat es in den Hütten noch geglimmt“, berichtet Schneider. An den beiden Vereinshütten hatten die Täter offenbar mit einem Akkuschrauber die Scharniere der Eingangstüren abgeschraubt und sich so Zutritt verschafft. „Die innere Tür bei uns haben sie dann eingetreten“, berichtet Schneider. Aufgrund der Vorgehensweise glaubt der Selber Stadtrat nicht, dass hier jemand nur seine Zerstörungswut ausgelebt hat.

Vorhang im Ofen

Damit aber nicht genug: Die Täter rissen die Vorhänge in der Hütte des Fördervereins herunter. Den Stoff legten sie dann in den Ofen und stellten ihn an, ein anderes Stück Vorhang legten sie über einen Stuhl und legten Feuer.

„Gott sei dank haben wir bei der Renovierung der Hütte in den Jahren 2012 und 2013 vor allem feuerhemmendes Material verwendet.“ Sonst hätte noch viel mehr passieren könne, vermutet der zweite Vorsitzende. Allerdings werde man wohl den Boden der Hütte entfernen und drunter schauen müssen. Schneider und die Polizei schätzen allein den Schaden an der Hütte des Fördervereins auf rund 6000 Euro. Außerdem haben die Täter einen Kompressor im Wert von 150 Euro und weitere Gegenstände gestohlen. „Die müssen also mit dem Auto dagewesen sein“, sagt Schneider.

Tisch und Stühle kaputt

Auch die Tür an der Wasserwachthütte schraubten die Täter aus den Angeln, beschreibt Jürgen Stengel, Vorsitzender der Selber Wasserwacht die Situation. „Das ist eine völlig andere Qualität im Vergleich zu den früheren Beschädigungen“, sagt er. Denn das Gelände im Waldbad sei schon in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel von Randalierern gewesen. Damals gingen meist Scheiben zu Bruch, auch wurde ein Digitalfunkgerät gestohlen. Dieses Mal stahlen die Täter eine LTE-Antenne und legten ebenfalls Feuer, das aber auch in diesem Fall nicht weiter um sich griff. „Zwei Stühle und ein Tisch sind kaputt“, sagt Stengel. Den Schaden für die Wasserwacht schätzt er auf rund 500 bis 600 Euro.

Weit größeren Schaden richteten die Unbekannten am Kiosk an, den die Stadt nach Schneiders Angaben vor zwei Jahren für rund 70 000 Euro saniert hat. Den Schaden, den die Täter bei ihren Aufbruchsversuchen an Tür und Türstock hinterließen, schätzt die Polizei in einer Mitteilung auf etwa 3500 Euro. Roland Schneider befürchtet noch viel Schlimmeres: „Wenn der Rollo auch kaputt ist, könnte der Schaden auch zwischen 12 000 und 15 000 Euro liegen.“

Dankbar ist der Selber Stadtrat der Feuerwehr, die schnell die letzten Glutnester gelöscht hat, und auch den Mitarbeitern des städtischen Bauhofes, die noch am Montag die Gebäude wieder gesichert haben.