Einlade-Gottesdienst Alles bereit für einen schönen Sonntag

Dekan Peter Bauer lädt zum „Schönen Sonntag“ ein – insbesondere die, die schon lange nicht mehr in der Kirche waren. Foto: Gerd Pöhlmann

Das Dekanat Wunsiedel lädt in die Kirchen ein. Vor allem die, die noch nie, oder lange nicht mehr da waren, könne sich auf eine „heiße Überraschung“ gefasst machen.

 
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Wie wär’s, den Sonntag mal wieder mit einem Gottesdienst zu starten? Denn ein schöner Sonntag fängt mit einem Gottesdienst an. Der Überzeugung sind nicht nur Dekan Peter Bauer und seine Pfarrerinnen und Pfarrer im Dekanat Wunsiedel, sondern auch viele Menschen, die sich sonntags eine Stunde Zeit nehmen für Gebete, Lieder und Predigt. Andere haben vielleicht den Draht zur Kirche verloren oder können sich am Sonntagmorgen schlicht nicht aufraffen . Ihnen allen unterbreitet das Dekanat Wunsiedel am morgigen Sonntag – in Schirnding schon heute – ein besonderes Angebot.

Bereits zum dritten Mal laden die Pfarrerinnen und Pfarrer zum „Schönen Sonntag“ ein. „Solche Einladesonntage gibt es inzwischen in der gesamten Landeskirche“, sagt Dekan Peter Bauer. „Es geht darum, dass überzeugte Christen, die die Freuden des Glaubens kennen, andere mit in den Gottesdienst nehmen: den Nachbarn, Freunde und Bekannte.“ Um den Einladenden die Überzeugungsarbeit so einfach wie möglich zu machen, kursieren seit einiger Zeit Leporellos zwischen Weißenstadt und Schirnding. Darauf sind alle 18 Schöne-Sonntag-Gottesdienste verzeichnet. Die sollen die Menschen einfach wieder daran erinnern, wie schön es in der Kirche sein kann. „Bei jeder neuen Wirtschaft, jedem neuen Laden sprechen die Menschen doch auch darüber, wie schön es dort ist“, meint der Dekan. „Wir ermuntern Leute, andere einzuladen und diese, die Einladung anzunehmen.“

Jeden Sonntag möglich

Jetzt könnte man meinen, wenn die Kirche schon einlädt, dann werden sich die Seelsorger etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um die neuen Schäfchen bei der Herde zu halten. Doch dem ist nicht so, sagt Bauer. Es handle sich meist um ganz normale Gottesdienste – vielleicht mit besonderen Liedern, vielleicht mit Begleitung durch Posaunen- oder Kirchenchor. „Es ist ja keine verzweifelte Aktion“, sagt Bauer. „Erstens sind wir nicht verzweifelt und zweitens ist es keine Aktion. Es ist das, was jeden Sonntag passieren kann.“ Und das nehmen wöchentlich wohl unterschiedlich viele Menschen wahr.

Konnten die Pfarrer vor der Pandemie von einer gewissen Zahl an Besuchern ausgehen, ist der Zuspruch seit Corona völlig unberechenbar, sagt Dekan Peter Bauer. „Während der Pandemie haben sich ganz neue Angebote etabliert. Es gibt nicht wenige, die den Gottesdienst im Wohnzimmer vor Radio oder Fernseher feiern.“ Das hat natürlich Vorteile: Niemand muss sich schick zurechtmachen, bevor er das Haus verlässt. Keiner, der nicht mehr sicher auf den Beinen steht, muss sich Sorgen um den Fußweg machen. Insgesamt, sagt der Dekan, würden also nicht weniger Menschen die Gottesdienste verfolgen. Allerdings habe sich der Ort in die eigenen vier Wände verlagert. „Das ist schön, aber schöner wäre es doch, gemeinsam zu singen und zu beten und ein Schwätzchen vor und nach dem Gottesdienst zu halten.“ Der „Schöne Sonntag“ soll darauf Lust machen.

Heiße Überraschung in Röslau

„Wir wollen aber ganz sicher nicht mit dem Zeigefinger auf die zeigen, die schon lange nicht mehr in der Kirche waren“, stellt Peter Bauer klar. „Wir sagen nur, hier ist es schön, komm mit! Es geht auch nicht darum, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen, sondern zu wissen, kommen zu können. Gottesdienst tut nicht weh, er tut gut.“

So sehr sich Peter Bauer auf den „Schönen Sonntag“ freut, so sehr beschäftigt ihn dann doch die „heiße Überraschung“ nach dem Gottesdienst in Röslau: „Wir spekulieren schon im gesamten Pfarrkapitel, wer da aus der Torte hüpft.“ Wer es rausfinden möchte, ist herzlich eingeladen.

18 mal „Schöner Sonntag“

Arzberg
 10 Uhr, Maria-Magdalena-Kirche, mit Posaunenchor, Weißwurst-Frühstück.

Bad Alexandersbad
 9.30 Uhr, Heilig-Geist-Kirche, mit Posaunenchor, Kindergottesdienst,  anschließend Weißwurst-Frühstück.

Bernstein
 9 Uhr, Sankt-Jakobus-Kirche, mit Posaunenchor, anschließend Kirchenkaffee.

Brand
 9 Uhr, Sankt-Margarethen-Kirche, mit Posaunenchor, anschließend Weißwurst-Frühstück.

Groschlattengrün
 9 Uhr, Friedenskirche.

Lorenzreuth
 10.30 Uhr, Christuskirche, mit Kammerchor Marktredwitz, Kirchenkaffee. 

Marktredwitz
 9.10 Uhr, Sankt-Bartholomäus-Kirche.

Neusorg
 9 Uhr, Christuskirche, mit Orgel und Gitarre. 

Oberredwitz
 10.30 Uhr, Heilig-Geist-Kirche.

Röslau
 18 Uhr, Sankt-Johannis-Kirche, mit „Towards the Light“, anschließend „heiße Überraschung“. 

Schirnding
 Samstag, 17.30 Uhr, evangelisches Gemeindezentrum.

Schönbrunn
 9.30 Uhr, Sankt-Peter-Kirche, mit Chor, Kirchenkaffee. 10.45 Uhr, Jugendheim Vordorf, mit Kindergottesdienst. 

Seußen
 10 Uhr, Gustav-Adolf-Kirche, im Anschluss an Gottesdienst Weißwurst-Frühstück.

Thiersheim
 9.30 Uhr, Sankt-Ägidien-Kirche. 

Tröstau
 9.30 Uhr, Christuskirche, anschließend Kirchenkaffee.

Waldershof
 10.15 Uhr, evangelische Kirche, mit Gospelchor „Just for Joy“. 

Weißenstadt
 Sankt-Jakobus-Kirche, Themegottesdienst „Freundschaft“.

Wunsiedel
 10 Uhr, Stadtkirche Sankt Veit und Sankt-Martin-Kirche, anschließend Kirchenkaffee.   

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