Einstimmiges Votum Brückenschlag zum Rosenthal-Park

Freie Fahrt für Radler: Vom Bahnhofsgelände soll eine Radfahrer- und Fußgängerbrücke über die Hofer Straße in den Rosenthal-Park führen. Der Stadtrat beauftragte das Bauamt, sich mit der Brücke für das Förderprogramm „Radoffensive Klimaland Bayern“ zu bewerben. Foto: /Stadt Selb

Wenn die Stadt Selb Erfolg hat, können Radler und Spaziergänger direkt vom Bahnhofsgelände über die Hofer Straße in die Grünanlage gelangen. Für das Förderprogramm will man sich jetzt bewerben.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Selb - Eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke vom nördlichen Bahnhofsgelände über die Hofer Straße direkt in den Rosenthal-Park – dieser Plan des Selber Stadtrates könnte Wirklichkeit werden. Immerhin hat das Gremium das Bauamt einstimmig beauftragt, dieses Projekt beim Förderprogramm „Radoffensive Klimaland Bayern“ des Freistaates anzumelden. Damit käme nicht nur die Radinfrastruktur in der Stadt ein gutes Stück voran. Vielmehr wäre eine solche Brücke auch die Verbindung zwischen dem Brücken- und dem Perlenradweg.

Bauamtsleiter Helmut Resch stellte in der Stadtratssitzung die Hintergründe dar. Ausgangspunkt ist das von Ministerpräsident Söder im Juli 2021 vorgestellte Förderprogramm „Radoffensive“. Dessen Fokus liegt auf innovativen Radwegekonzepten, interkommunalen Radwegen und einem radgerechten Ausbau von Wegen im Forst oder entlang von Bahnlinien. Für dieses Programm sollen bis 2030 jährlich zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen, sagte Resch, wobei der Fördersatz zwischen 80 und 90 Prozent liegen soll.

Zwei Stufen

Das Ganze läuft in einem zweistufigen Verfahren ab: In der ersten Stufe können sich Kommunen bis Ende Februar mit der Einreichung einer Projektskizze bewerben. Bis Ende April wählt das Verkehrsministerium besonders geeignete Projekte aus. In der zweiten Stufe können die ausgewählten Kommunen ihre Förderanträge einreichen.

Das Bauamt hat laut Resch eine Bewerbung ausgearbeitet. Demnach will die Stadt „das Bahnhofsareal und dessen Umfeld zu einem maßgeblichen Baustein der Innenstadtentwicklung“ aufwerten. Eine Bestandsaufnahme habe ergeben, dass es keine Verknüpfung von Wegebeziehungen gebe, eben auch nicht zum Rosenthal-Park. Allerdings ermöglichten es die Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen, das Bahnhofsgelände aufzuwerten.

Direkter Anschluss

Das dabei geplante „Grüne Band“ (nördlich der Gleise zur Kappel hin) soll in Richtung Park führen und könnte mit dem Bau der Brücke direkt angeschlossen werden. Immerhin werde auch der Park selbst im Rahmen der Freundschaftswochen umgebaut und attraktiver gemacht, was sicher zu mehr Besuchern führen werde. Eine Brücke erhöhe somit zum einen den Nutzungskomfort, zum anderen aber auch die Verkehrssicherheit, weil Radler und Fußgänger die Hofer Straße sicher überqueren können.

Auch werde mit der Brücke die Anbindung an das regionale und überregionale Radwegenetz verbessert, heißt es in der Begründung. So soll die Verbindung vom Brücken- zum Perlenradweg über diese Spange vom Goetheplatz/Bahnhof über den Rosenthal-Park zur Christoph-Krautheim-Straße laufen.

Die geschätzten Kosten für den Bau liegen laut Resch bei 1 165 00 Euro. Im Haushalt 2022 sind bereits 1 065 000 Euro eingeplant, die noch fehlenden Mittel müssten 2023 eingeplant werden.

Viel Zustimmung

Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Walter Wejmelka wäre eine Förderung ein „Sechser im Lotto“. Der Plan führe übrigens nahtlos die Vorschläge der SPD aus der Vergangenheit fort. Der Bau der Brücke wäre nach Wejmelkas Meinung der entscheidende Lückenschluss nicht nur in der Innenstadt, sondern eben auch zu den anderen Radwegen und damit zu den Ortsteilen Selb-Plößberg, Plößberg und Erkersreuth. Allerdings bat er die Verwaltung darum, konkret dazustellen, wie der Radweg dann durch das Bahnhofsgelände über den Quartiersplatz zum Goetheplatz geführt werden soll.

Von einer „guten Planung“ sprach auch Dr. Klaus von Stetten, Fraktionssprecher der Aktiven Bürger. Das Schöne sei vor allem, dass die Stadt eine riesige Förderung bekomme. In diesem Zusammenhang erinnerte von Stetten daran, dass es die Aktiven Bürger gewesen seien, die die Idee für eine grenzüberschreitende Gartenschau in den Stadtrat eingebracht hätten. Daraus habe sich dann das Sonderformat der Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen entwickelt, mit dem all die bereits laufenden Projekte wie Radwege, Bahnhofsumfeld, Rosenthal-Park und Grafenmühlweiher finanziert würden. „Das sind alles die Ergebnisse dieser Idee“, sagte von Stetten.

Diese Aussagen bewogen den CSU-Vorsitzenden Wolfgang Kreil dazu, darauf hinzuweisen, dass man sich jetzt erst einmal um eine Förderung für die Bahnbrücke bewerbe.

Und auch eine Detailfrage konnte noch in der Sitzung geklärt werden: Ramona Jülke-Miedl fragte, ob die Fußgängerampel an der Hofer Straße auch beim Bau der Brücke erhalten bleibe. Das bejahte Bauamtsleiter Resch: Die Bedarfsampel bleibe bestehen.

Der Stadtrat sprach sich einstimmig für die Bewerbung aus.

Autor

Bilder