Einweihung Der erste bargeldlose Drive-in

Den geistlichen Segen gab es zur Eröffnung der 51. Bäckerei-Filiale von Kutzer im Osten von Marktredwitz auf dem Lidl-Parkplatz. Unser Bild zeigt bei der Einweihung des Drive-in (von links): die Senior-Chefs Juliane und Robert Kutzer, Nadja und Juniorchef Patrick Kutzer mit Sohn Raphael (vorn), Juniorchefin Verena Kutzer Foto: /Peggy Biczysko

Die 51. Filiale des Backhauses Kutzer aus Konnersreuth ist der zweite Laden mit Auto-Service in Marktredwitz. Seit 1981 ist die Zahl der Mitarbeiter auf 600 angewachsen.

 
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Marktredwitz - In Marktredwitz ist am Dienstagabend die 51. Filiale des Back-Unternehmens Kutzer aus Konnersreuth auf dem Lidl-Parkplatz im Osten der Stadt eröffnet worden. Der zweite Drive-in-Laden ist zugleich ein Versuchsballon: Wer vom Autofenster aus Brot und Semmeln kauft, kann hier nur noch mit Karte, also bargeldlos, bezahlen.

Kleine Anfänge

Als Juliane und Robert Kutzer 1981 den Betrieb übernommen haben, bestand dieser lediglich aus einem kleinen Lebensmittelgeschäft mit Bäckerei-Theke im oberpfälzischen Markt Konnersreuth. Heute zählt das Unternehmen rund 600 Mitarbeiter – Tendenz steigend.

Eigentlich hatte es den Back-Shop auf dem Areal in Marktredwitz schon gegeben. Doch als Lidl modernisierte und erweiterte, hatte der Supermarkt keinen Platz mehr für den Back-Shop. Und so musste Kutzer den Laden vor eineinhalb Jahren schließen. Nach einigen Verhandlungen fand Kutzer als Mieter von Lidl auf dem Parkplatz im Gewerbegebiet im Osten eine neue Bleibe, wo man die Kundschaft jetzt nicht nur in einem modernen Laden, sondern auch in einem bargeldlosen Drive-in versorgt. Im Laden kann weiterhin mit Bargeld bezahlt werden, so der Kunde es wünscht, wie Juniorchef Patrick Kutzer bei der Einweihung der neuen Räume am Dienstagabend erläuterte.

Rückzug aus Innenstadt

„Das ist unser 15. Drive-in“, verkündet Kutzer nicht ohne Stolz. „Den allerersten hatten wir auch in Marktredwitz“, blickt er zurück. Das ist jener bei der Norma im Westen der Stadt an der Bayreuther Straße. Was auffällt, ist, dass es mittlerweile im Zentrum von Marktredwitz keinen Kutzer-Bäcker mehr gibt. Die letzte Filiale im Kösseine-Einkaufs-Centrum (KEC), die an die Bekleidungsabteilung des Modekaufhauses Frey angrenzte, ist schon seit längerer Zeit geschlossen. „Wir haben über die Jahre ein geändertes Einkaufsverhalten der Verbraucher festgestellt“, begründet Patrick Kutzer den Rückzug auf Nachfrage der Frankenpost. „Corona hat dies extrem verstärkt, wo wir an den Einzelhandel angebunden waren. Die jetzt geltenden 3 G-Regeln machen es uns nicht leichter.“

Kutzer wächst weiter

Dennoch expandiert das Unternehmen aus Konnersreuth, das seine Läden in einem Umkreis von 80 Kilometern in jede Richtung ausdehnt, weiterhin – von Hof über Neumarkt, von Kulmbach bis Amberg. In dem neuen Drive-in in Marktredwitz arbeiten künftig sechs bis acht Leute – „auch sonntags“. Als Besonderheit streicht Patrick Kutzer das bargeldlose Bezahlen am Autoschalter heraus.

Während der eineinhalb Jahre, in denen der Laden beim Lidl ge-schlossen war, hätten das Unternehmen zahlreiche Zuschriften von Kunden erreicht mit der Frage, wie lange es noch daure, „dass wir wieder kommen“, erzählt der Juniorchef bei der Einweihung. Seine Schwester Verena Kutzer bestätigt, dass sich viele Kunden über den Neustart freuten. „Für uns als Familie ist der geistliche Segen für das neue Geschäft sehr wichtig“, unterstreicht der Unternehmer aus Konnersreuth. Und somit sind auch gleich zwei Geistliche zur Eröffnung gekommen.

Tägliches Brot als Grundnahrungsmittel

Der katholische Pfarrer Josef Triebenbacher betont: „Wir wollen den Segen nicht für die Mauern oder die Einrichtung, sondern vor allem für die Menschen, die hier arbeiten und einkaufen, erbitten.“ Und der evangelische Kollege Klaus Wening fügt hinzu: „Brot ist ja das Grundnahrungsmittel schlechthin. Diese Firma sorgt dafür, dass wir täglich damit versorgt werden.“ In vielen Ländern sei das nicht der Fall, erinnert der Geistliche an Millionen von Menschen, die unter Hunger leiden.

Oberbürgermeister Oliver Weigel freut sich, „dass Kutzer den Standort in Marktredwitz beibehalten hat“. Das Backhaus sei an der Stelle für die Menschen im östlichen Stadtteil sehr wichtig. Ebenso wie für die vielen Pendler, die genau hier am Kreisverkehr täglich in die Stadt kommen oder rausfahren.

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