Eishockey-Klub in Not Deggendorf bangt um Existenz

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Pucks (Symbolfoto) Foto: imago images/Zink/Sportfoto Zink / Thomas Hahn via www.imago-images.de

Die Kälteanlage im Eisstadion ist defekt. Das wiederum hat auch Konsequenzen für die Selber Wölfe.

 
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Defekt der Ammoniakanlage, Schaden am Leitungssystem, mehrwöchige Sperrung: Die aktuellen Meldungen aus dem Lager des Eishockey-Oberligisten Deggendorfer SC erinnern recht eindrücklich an einen ähnlichen Fall aus dem Bayreuther Tigerkäfig im Oktober des letzten Jahres. Damals wurde während des laufenden Spiel- und Trainingsbetriebs ein Defekt an der Eisaufbereitungsanlage festgestellt, das Eis wurde daraufhin abgetaut und das Eisstadion für drei Wochen gesperrt.

Beim Liga-Konkurrenten der Tigers ist der Fall zumindest ähnlich gelagert: Bei durchgeführten Wartungsarbeiten an der Kälte- und Ammoniakanlage sei „ein Druckverlust an den Leitungen der Eispiste“ festgestellt worden, teilte der Verein am Freitagvormittag mitgeteilt. Nun könne der Start in die Eiszeit nicht wie geplant Mitte August erfolgen. Laut DSC ist die Eisbereitung erst Mitte September möglich, also unmittelbar vor dem Auftakt in die neue Oberliga-Saison. Aber nicht nur organisatorisch, auch finanziell sei die Herausforderung enorm, weil nun zusätzliche Kosten durch Fahrten zu und Mieten an anderen Standorten entstünden, gleichzeitig fielen Einnahmen bereits geplanter Turniere und Heimspiele weg, teilt der Klub mit.

„Nach ersten Hochrechnungen und dem Vergleich mit dem letzten Jahr können wir davon ausgehen, dass wir mit ungeplanten Kosten im deutlich sechsstelligen Bereich rechnen müssen. Alleine werden wir das nicht stemmen können und brauchen hierbei Unterstützung. Die aktuelle Situation ist für den gesamten Standort existenzgefährdend“, wird DSC-Prokurist Stefan Liebergesell auf der vereinseigenen Facebook-Seite zitiert.

Im Deggendorfer Eisstadion steht nun zunächst das Abtragen des Betons im Bereich der beschädigten Verrohrung an. Nach dem Tausch der Rohre muss der Bereich wieder verfüllt werden. Erst nachdem alles vollständig ausgehärtet ist, kann mit der Eisbereitung begonnen werden. Für die Durchführung der Bauarbeiten an der Ammoniakanlage muss eine Spezialfirma beauftragt werden. Der Saisonstart Ende September ist zum derzeitigen Stand trotz aller Widrigkeiten nicht gefährdet.

In Bayreuth dauerten die Reparaturarbeiten exakt 20 Tage. 40 Rohre, teils stark korrodiert, waren damals im Bereich der Mainkurve ausgetauscht worden.

Turnier mit den Selber Wölfen

Auswirkungen hat der Defekt auch auf die Selber Wölfe. Das für den 31. August und 1. September in Deggendorf geplante Vorbereitungsturnier mit Beteiligung des DEL2-Klubs kann nicht stattfinden. Aktuell suchen die Fichtelgebirgler nach einer Alternative, wie Pressesprecher Oliver Opel unserer Redaktion mitteilte. Ursprünglich hätten die Selber beim Niemeier Haustechnik-Cup gegen die Hammer Eisbären (Oberliga Nord) und gegen den Deggendorfer SC oder Slavia Prag spielen sollen.

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