EM am Freitag Torhüter-Experte Ingram Butter hält zu Schottland

Ingram Butter kennt sich mit dem Torhüter-Spiel bestens aus. Foto: /privat

England und seine Torhüter – es ist eine ewige Geschichte. Doch warum ist das so? Wir haben Torwart-Trainer Ingram Butter gefragt. Er kommt zu einer erstaunlichen Einschätzung – und tippt die EM-Freitagsspiele.

 
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Hof - Während in ganz Europa die Stars auf dem Grün stehen, geht es auch an der Basis wieder los. Auch Ingram Butter, bekannter Torwart-Trainer aus der Region, stand zuletzt wieder auf dem Rasen. „Alle haben mir gesagt: Was ist das für ein geiles Gefühl, endlich wieder Bälle zu fangen.“ Und dann am Nachmittag und Abend die EM verfolgen. „Das Abendspiel schaue ich mir an“, sagt Butter.

Und am Freitag mit dem besonderen Blick des Torwart-Experten. Denn dann läuft der „Battle of Britain“, der Kampf um Großbritannien. Beim Duell England gegen Schottland (21 Uhr, in London, ZDF) fällt traditionell der Blick auf den Schlussmann. Gerade England hatte in den letzten Jahrzehnten so seine Sorgen mit ihren Keepern, wird den Engländern doch stets unterstellt, schlechte Torhüter zu haben. „Der aktuelle englische Keeper, Jordan Pickford, ist zumindest nicht so schlecht wie seine Vorgänger, die immer wieder krasse Aussetzer hatten.“ Englische Torhüter waren also keine echten Vorbilder. Früher schon, wendet Butter ein. „Mein Vorbild in den Jugendjahren war Gordon Banks, der Weltmeister von 1966.“

Und heutzutage? Butter verfolgt die EM zwar nicht komplett, schätzt aber Manuel Neuer. „Er hat das Torwartspiel erneuert.“ Das setze aber fußballerische Klasse und mentale Stärke voraus. Gerade Letzteres hätten laut Butter die Engländer nicht so wie Neuer. „Wichtig ist es, sich bei Fehlern nicht aus dem Spiel bringen zu lassen.“

Darauf setzt er auch bei der DFB-Auswahl: „Deutschland kann immer bis ins Endspiel kommen. Auch wenn es gegen Frankreich nach vorn ein bisschen wenig war, liegt die Nationalmannschaft noch voll im Rennen.“ Favoriten auf den EM-Titel sind aber trotzdem andere: „Gefühlsmäßig habe ich mich noch nicht festgelegt. Aber Italien macht einen sehr guten Eindruck, auch Frankreich und England muss man im Auge behalten.“ Und England besonders am Freitagabend im Duell gegen Schottland. „Es wird ein 3:1-Sieg für England“, tippt Butter. „Auch wenn ich mir einen schottischen Sieg wünschen würde.“ Sein Herz schlägt für den Außenseiter. „Auch weil es fast etwas politisch ist, denn die Schotten wehren sich gegen den Brexit. Ich würde mich also über einen schottischen Sieg freuen.“

Die beiden weiteren Spiele am Freitag sind weniger spektakulär als das Abendspiel: Im Duell zwischen Schweden und der Slowakei (15 Uhr, in St. Petersburg, Magenta Sport) wird es eng zugehen – vermutet Butter: „Es wird ein 1:0-Sieg für Schweden.“

Drei Stunden später spielen Kroatien und Tschechien (18 Uhr, in Glasgow, ZDF) gegeneinander. „Kroatien gewinnt mit 2:0“, sagt der Torwarttrainer. „Sie haben eine gute Mannschaft, sind ja auch Vize-Weltmeister.“

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