EM am Montag Andreas Lang hofft auf Happy End für Dänemark

Thomas Schuberth-Roth
Andreas Lang (Bildmitte) und ( links) Roman Pribyl, Trainer des Fußball-Bayernligisten SpVgg Bayern Hof. Foto: Mario Wiedel

Der Trainer des Fußball-Landesligisten FC Vorwärts Röslau wünscht den Dänen nach dem Eriksen-Schock den Einzug ins Achtelfinale. Dazu muss ein Sieg her – ausgerechnet gegen Russland. Zu diesem Land hat der 42-Jährige einen besonderen Bezug.

 
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Naila/Röslau - Vom Spiel der Deutschen gegen Portugal am vergangenen Samstagabend war Andreas Lang tief beeindruckt. So offensiv wie die Löw-Elf die Dreierkette da interpretiert hat, so stürmisch wie Kimmich und Gosens da die Außenbahnen rauf und runter sausten, wie sie Flanken schlugen und immer wieder auch selbst Torgefahr ausstrahlten, das hatte schon was. Das würde sich Lang auch von seiner Mannschaft wünschen. Doch die ist längst noch nicht so weit, wenige Stunden vorher auf der Grünen Au in Hof hatte ihr der Bayernligist SpVgg Bayern Hof die Grenzen aufgezeigt. Mit einer 1:5-Niederlage im Gepäck fuhren die Spieler des FC Vorwärts Röslau wieder ins Fichtelgebirge zurück, Lang, der Trainer, zurück in den Frankenwald, er wohnt in Naila.

Aber klar doch, Lang ist kein Illusionist. Er steht mit beiden Beinen auf dem Boden, er coacht Spieler, die zwar immerhin in der Fußball-Landesliga spielen, aber eben doch Amateure sind und keine Profis. Insofern weiß der Coach, der trotz seiner erst 42 Jahre schon einiges an Erfahrung als Trainer gesammelt hat, unter anderem bei der SpVgg Bayern Hof im höheren Jugendbereich und beim Landesligisten SV Mitterteich, was er seinen Spielern abverlangen kann. Mal sehen, sagt er, inwieweit ein paar taktische Trainingseinheiten während der nächsten Wochen mit Blick auf eine Dreier-, Vierer- und Fünferkette fruchten.

Die Europameisterschaft, keine Frage, ist bei Trainer Lang aktuell Pflichtprogramm. Gerade an diesem Montagabend steht ein Spiel ganz besonders in seinem Fokus: Russland – Dänemark (21 Uhr, ARD) in der Gruppe B. Sein Tipp: Dänemark siegt 2:1. Diesen Erfolg wünscht er der dänischen Mannschaft gerade auch wegen des Eriksen-Schocks im ersten Spiel. „Vielleicht gibt es auf diese Weise ja noch ein spätes Happy End für die Dänen“, hofft Lang, wenn sie als einer der vier besten Gruppendritten mit drei Punkten noch ins Achtelfinale einzögen. Der Rückhalt der Fans in Kopenhagen sollte für zusätzliche Motivation sorgen.

Für einen Trainerkollegen aus Moskau wäre es aber sicher bitter, wo sich die Russen doch schon fast im Achtelfinale wähnen. Trainerkollege aus Russland? Ja, richtig gelesen. Andreas Lang hat vor etwa 15 Jahren seine Trainerlaufbahn in der Deutsch-Tschechischen Fußballschule begonnen, während dieser Zeit hatte er die Möglichkeit zweimal für je 14 Tage nach Moskau zu reisen, um bei ZSKA zu hospitieren. Untergebracht war er hier im Jugendinternat von Lok Moskau. „Das war dort alles schon sehr beeindruckend“, erinnert er sich. Mit einem der Jugendtrainer dort pflege er heute noch einen regen Austausch.

Im zweiten Spiel der Gruppe B Finnland – Belgien in St. Petersburg (21 Uhr, Magenta TV) kann es laut Lang nur einen Sieger geben: Belgien. „Die sind zwar schon durch, werden sich aber auch im dritten und letzten Gruppenspiel keine Blöße geben und gewinnen mit 2:0.“ Für Lang sind die Belgier Mitfavoriten auf den Titel. „Sie werden mindestens ins Halbfinale einziehen“, legt er sich fest.

In Gruppe C ist die Niederlande nach bisher zwei Siegen schon durch. Auch im Spiel gegen Nordmazedonien in Amsterdam (18 Uhr, Magenta TV) sind sie für Lang klarer Favorit. „Mit 2:0 werden sie sich durchsetzen“, legt er sich auf ein Ergebnis fest. Allerdings schätzt er die Holländer nicht so stark ein wie die Belgier. „Ich gehe davon aus, dass spätestens im Viertelfinale für Oranje Endstation ist.“

Ein richtiges Endspiel in der Gruppe C ist hingegen die zweite Paarung: Ukraine – Österreich in Bukarest (18 Uhr, ARD). „Das wird eine ganz enge Kiste“, glaubt Lang. Er tippt auf ein Unentschieden: 1:1. Der Ukraine würde es zum Einzug ins Achtelfinale reichen, wären sie dann doch Zweiter. Und auch Österreich könnte mit dann vier Punkten aus drei Spielen und einer ausgeglichenen Tordifferenz auf einen Platz unter den besten vier Gruppendritten hoffen. Allerdings wäre dann

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