Der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager (CDU), hält nichts von dem am Freitag beschlossenen 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. "Es werden wieder einmal Milliardenbeträge für Konsumausgaben ausgeschüttet, als ob es kein Morgen gäbe", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dringender würden Investitionsmittel für die kommunale Infrastruktur benötigt.
Familien besonders im Blick
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, Familien seien von Preissteigerungen für Lebensmittel und Energie besonders betroffen. "Bei den Entlastungspaketen hatten wir deshalb die Situation von Familien besonders im Blick. Dennoch können wir weiter steigende Preise für den Grundbedarf nicht durch immer neue Einzelmaßnahmen abfedern". Stattdessen sei es gerade für Familien mit kleineren Einkommen zur Bewältigung der Inflation wichtig, "dass die Löhne steigen".
In allen Branchen müssten jetzt in Tarifverhandlungen vor allem die niedrigen Einkommen in den Blick genommen werden. "Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brauchen jetzt mehr Geld, um das teurer gewordene Leben bestreiten zu können. Es ist nicht die Zeit für Lohnzurückhaltung", meinte Esken. DGB-Chefin Fahimi sagte den Funke-Zeitungen, für den sozialen Frieden in Deutschland sei "es von ganz zentraler Bedeutung, dass sich die Beschäftigten jetzt auch
mitgenommen fühlen. Wir brauchen ein klares Signal, dass die
Kosten der Krise nicht auf sie abgewälzt werden. Deswegen
bleiben wir bei unserem Anspruch: Wir wollen jetzt einen
ordentlichen Schluck aus der Lohnpulle."