"In Reichling bietet sich die Chance, die heutigen Abhängigkeiten von Importen zu reduzieren und gleichzeitig auf eine bezahlbare Energiequelle zu setzen. Mit diesen Fakten und einem offenen Austausch von Argumenten setzen wir darauf, auch bei den Unterstützerinnen und Unterstützer der Bürgerinitiative Gehör zu finden", erläuterte der Sprecher. Ob eine Förderung angestrebt werde, sei ohnehin nicht entschieden. Zunächst sei eine Erkundungsbohrung geplant. Dafür seien rund vier Wochen veranschlagt. Erst nach der Analyse der Daten werde über eine mögliche Erdgasförderung entschieden.
Gelände schon umzäunt
Das Unternehmen vermutet in rund 3.000 Meter Tiefe Gasvorkommen. Zur Sicherung des Geländes stehe bereits ein Zaun. Wann Einrichtungen für die geplante Erkundungsbohrung aufgebaut werden, sei noch offen hieß es weiter.
Greenpeace hatte zuvor mit einer Baumpflanzung gegen das Projekt protestiert und fordert einen Stopp des Projekts. "Anstatt neue Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen zu schaffen, muss die Staatsregierung jetzt massiv in erneuerbare Energien wie Wind und Erdwärme investieren. Nur so können wir das gesetzlich festgelegte Ziel noch erreichen, Bayern bis 2040 klimaneutral zu machen", sagte Saskia Reinbeck von Greenpeace Bayern.
Bürgerinitiativen sorgen sich zudem um die Sicherheit der Gasförderung und mögliche Folgen für das Grundwasser.
Gaspreise massiv gefallen
Der Bochumer Umweltökonom Andreas Löschel hatte kürzlich vor einem Vorgehen an der Bevölkerung vorbei gewarnt. Es brauche auch die Akzeptanz der Förderung, sagte der Wissenschaftler von der Ruhr-Universität Bochum Mitte August dem Bayerischen Rundfunk. Er verwies zudem auf wieder massiv gesunkene Preise.
Es gebe überall auf der Welt neue Gas-Erschließungen. Damit sei auch künftig zu rechnen - was die Förderung in Deutschland fraglich erscheinen lasse, sagte der Umweltökonom, der die Bundesregierung berät, dem Sender. Importe seien günstiger als die heimische Förderung.