Für die Gemeinde Tröstau habe man ein zukunftsorientierte und gewinnbringendes Projekt erarbeitet. Philipp stellte kurz die Ausmaße dar. Die Firma Münch lege Wert darauf, Konzepte zu entwickeln und mit der Natur zu gestalten. So sei bei der geplanten Photovoltaik-Anlage bei Vierst geplant die Solarmodule auf einer Fläche von fast 180 000 Quadratmetern einzuzäunen. Die Zaunlänge betrage fast 3,2 Kilometer, der Zaun habe eine Höhe von zwei Metern und werde begrünt.
Vögel und Niederwild
Die gesamte Flächengröße liege bei fast 200 000 Quadratmetern. „Das Thema Optik spielt dabei eine große Rolle“, erklärte der Planer. Aber man verzichte auf zehn Meter Fläche um den gesamten Solarpark als Ausgleichsflächen für Vögel und Niederwild. Dies sei auch ein Schritt um zu zeigen: „Wir gehen den Weg zur grünen Energie für Tröstau.“
Die Fläche zwischen den Solarmodulen, deren Unterkanten auf einer Höhe von einem Meter und die Oberkante in drei Metern Höhe liegen, sollen doppelt genutzt werden. So könnten die Eigentümer die Flächen selbst betreiben oder durch Vertragspartner betreiben lassen. Möglich sei es, zwischen den Modulen Schafe und Gänse zu halten, Bienenstöcke aufzustellen, um Honig zu produzieren, oder an Betreiber sogenannter Hühnermobile zu vermieten.
30 Megawattstunden pro Jahr
Auf Nachfrage erklärte Philipp, dass die Flächen nur extern zur Bewirtschaftung angeboten würden, wenn sich keiner der Grundstückseigentümer bereit erklärt oder keine regionalen Interessenten gefunden werden könnten. Ebenfalls auf Nachfrage aus dem Gremium ging der Planer kurz auf die technischen Daten ein. So erzeuge die Anlage nach dem ersten Planungsentwurf bis zu 30 Megawattstunden pro Jahr. Dies entspreche in etwa dem Strombedarf von 30 000 Bürgern. Die SWW als Netzbetreiber habe dazu eine Lösung gefunden, den erzeugten Strom auch ins Netz zu bringen. Stromspeicher würden sich aufgrund der lange zu verlegenden Leitungen an diesem Standort nicht rentieren. Philipp betonte zudem, dass die Solarmodule nach der geplanten Laufzeit von 30 Jahren wieder zurückgebaut werden könnten.
„Es gibt Leute, die hinter dem Projekt stehen und Leute, die Vorbehalte dazu haben“, sagte Bürgermeister Klein nach der Präsentation. Jeder könne nun nach dem Einleitungsbeschluss seine Bedenken zum Solarpark äußern. Dazu gebe es demnächst eine Informationsveranstaltung für alle Bürger im Gemeindegebiet. Der Großteil der Bewohner in Vierst sehe in dem Projekt einen Vorteil. Schließlich sei die Initiative aus dem Dorf heraus gekommen, die sich an die Firma Münch Energie gewandt hätten. „Der Strom soll künftig aus regenerativen Energien kommen. Wir stehen nun vor der Entscheidung, ob wir mitmachen oder nicht“, sagte Bürgermeister Klein, der den „Wunsiedler Weg“ als Chance für die Region heraushob.