Am heutigen Samstag wird Jagdpächter Stefan Dlugos mit vier weiteren Jägern an Teichen in Krötenbruck, dem Knollen- und dem Pfaffenteich sowie kleineren Teichen, mehrere dutzend Erpel töten: Die Maßnahme ist, wie er im Gespräch mit der Frankenpost erklärt, mit Polizei, Landrats- und Ordnungsamt abgeklärt. Die Jäger schießen mit Schrot; dabei werden die ersten Erpel im Wasser erwischt und die anderen, die daraufhin losfliegen, in der Luft. Dlugos erklärt den Grund der Aktion: Die weiblichen Enten brüten an Land und sind leichte Opfer von Füchsen und anderen Räubern; die männlichen Erpel hingegen bleiben nachts im Wasser und werden verschont. Da es aktuell verhältnismäßig viele Räuber gebe, habe sich an den Teichen ein Verhältnis von zehn Erpeln auf eine Ente ergeben. Würde man nun der Natur freien Lauf lassen, käme es, dem Wesen dieser Vögel entsprechend, im nächsten Frühjahr zu vielfachen Vergewaltigungen der Enten, was für die Weibchen tödlich enden kann. Jagdpächter Dlugos weiß um die Brisanz der radikalen Aktion, hat aber keine andere Wahl: „Da die Jäger viel zu wenig machen, um die Zahl der Füchse zu begrenzen, müssen wir eingreifen. Das ist die letzte Möglichkeit, das Gleichgewicht zwischen Erpeln und Enten wieder herzustellen“, erklärt er. Dlugos möchte mit der Ankündigung verhindern, dass Vogel- und Naturschützer die Situation missverstehen. „Die getöteten Tiere werden nicht entsorgt, sondern verkauft, und können dann zu Weihnachten das eine oder andere Feststagsmahl ergeben.“ Die Jagd findet am frühen Morgen statt.
Entenjagd Zu viele Männchen, zu wenige Weibchen
Jan Werner 09.12.2022 - 17:03 Uhr