Die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras dringt auf eine Erleichterung der Visumspflicht für die Erdbebenopfer im türkischen-syrischen Grenzgebiet. Dadurch solle ermöglicht werden, dass Menschen in Deutschland Angehörige, die von der Naturkatastrophe betroffen sind, für einen begrenzten Zeitraum zu sich holen können. Die vom Bundesinnenministerium und dem Auswärtigen Amt vorgegebenen Richtlinien hätten zwar ihre Berechtigung, „sind in der gegenwärtigen Notsituation aber nicht praktikabel“, sagte Aras unserer Zeitung. Angesichts des ungeheuerlichen Ausmaßes der Katastrophe sollte die Visumspflicht so gestaltet werden, „dass die Betroffenen einreisen können, ohne alle Kriterien erfüllen zu müssen“. Von Menschen, die alles verloren haben, könne man nicht verlangen, dass sie ihren Pass griffbereit haben. Schon in normalen Zeiten betrage die Bearbeitung von Visaanträgen rund zwei Monate. Die zuständigen Stellen seien massiv überlastet.