Eröffnungsfilm der Hofer Filmtage Hannah Herzsprung erhält Bayerischen Filmpreis

Hannah Herzsprung ist für ihre Rolle im Film "15 Jahre", der im vergangenen Oktober die Hofer Filmtage eröffnete, mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand am Freitagabend im Münchner Prinzregententheater statt. 

 
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Sie nahm Klavierunterricht, achtete diszipliniert auf ihre Ernährung, trainierte hart und ging auch vor der Kamera physisch an ihre Grenzen: Für ihre Leistung im Film "15 Jahre" ist Schauspielerin Hannah Herzsprung am Freitagabend in München mit dem Bayerischen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet worden. Das Drama hatte im vergangenen Oktober Premiere auf den 57. Internationalen Hofer Filmtagen gefeiert und das Festival eröffnet. 

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Von Erfolgsregisseur Michael Bully Herbig erhielt Herzsprung auf der Bühne im Prinzregententheater einen der begehrten Pierrots. Herbig würdigte Herzsprungs Darstellung als "weltklasse". Jene gehe durch den ganzen Körper. "Das, was du in diesem Film machst, ist unfassbar", sprach er die Preisträgerin direkt an und wandte sich dann an das Publikum: "Das müsst ihr euch anschauen - das ist mindblowing."

Hannah Herzsprung spielt in "15 Jahre" die hochbegabte Pianistin Jenny von Loeben. Diese wird nach den im Filmtitel genannten 15 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Dort saß sie wegen eines Mordes, den sie nicht begangen hat. Sie sucht und findet im christlichen Glauben sowie dem Kraftsport Halt. Doch dann erfährt sie, dass ihre Jugendliebe, der sie ihr Martyrium zu verdanken hat, ein gefeierter Star geworden ist. Ihr Wunsch nach Rache gefährdet ihre neue Beziehung wie auch eine Übereinkunft mit Gott. In einer Fernseh-Talentshow kommt es dann zum Showdown.

Herzsprung gibt in dem Drama körperlich alles - beispielweise, wenn sie die radikale Wut spielt, die ihre Figur empfindet. Ein halbes Jahr absolvierte die Schauspielerin beinahe täglich Krafttraining, um für die authentische Darstellung der Jenny ein drahtiges und muskulöses Körperbild zu erlangen. In einem Interview mit unserer Zeitung sprach Herzsprung während der vergangenen Hofer Filmtage über die Vorbereitung auf die Rolle und die Herausforderungen dabei.

In ihrer Dankesrede am Freitagabend erwähnte Herzsprung auch explizit Thorsten Schaumann, den künstlerischen Leiter der Hofer Filmtage, der "15 Jahre" eine besondere Bühne gab.

Hannah Herzsprung und die Saalestadt verbindet mittlerweile eine lange Geschichte. Bereits der Vorgänger-Film von "15 Jahre" namens "Vier Minuten" wurde im Jahr 2006 bei den Hofer Filmtagen aufgeführt. Ihr Debüt als Jenny brachte Herzsprung schon einen Bayerischen Filmpreis ein: Damals wurde sie als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet - für sie der Durchbruch als Schauspielerin.

Der Bayerische Filmpreis wird seit 1979 vergeben. Er zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen in der deutschen Filmbranche. In insgesamt elf Kategorien wurde der Preis am Freitag übergeben. Unter anderem ging der Hauptpreis als bester Film an "Girl you know it's true" über den Skandal um das Musik-Duo Milli Vanilli, als Anfang der 1990er-Jahre herauskam, dass Robert "Rob" Pilatus und Fabrice "Fab" Morvan ihre Hits nicht selbst gesungen, sondern nur die Lippen bewegt hatten. Den Ehrenpreis fürs Lebenswerk erhielt Veronica Ferres von Markus Söder. Der bayerische Ministerpräsident hatte sich die Schauspielerin als Empfängerin der Ehrung ausgesucht und lobte: Trotz ihrer Erfolge als Schauspielerin und Produzentin, auch international, sei sie bodenständig geblieben und engagiere sich sozial für Menschen, denen es nicht so gut gehe.