Seniorenheime im Raum Kulmbach Corona fordert elf weitere Todesopfer

Auch im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch im Wirsberger Seniorenheim sind inzwischen acht Menschen gestorben. Foto: /Gabriele Fölsche

Immer mehr Bewohner der drei von einem Corona-Ausbruch betroffenen Seniorenheime im Landkreis Kulmbach sterben. Auch der Inzidenzwert steigt nach weiteren Fällen auf Besorgnis erregende 324,18.

 
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Kulmbach/Wirsberg - Es sind schreckliche Nachrichten, die das Kulmbacher Landratsamt am Sonntag bekannt geben musste: Elf weitere Menschen aus dem Landkreis Kulmbach haben am Wochenende im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion ihr Leben verloren. Besonders betroffen sind dabei die drei Seniorenheime, in denen seit vor Weihnachten gegen Ausbrüche gekämpft wird. 36 der bislang 55 Corona-Opfer aus dem Kulmbacher Land stehen, wie ein Sprecher des Landratsamts am Sonntag gegenüber der Frankenpost bestätigte, mit den Heimen in Verbindung. Eine verheerende Entwicklung.

Die Bilanz vom Sonntag ist erschütternd. Im Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt Am Rasen sind inzwischen 11 Todesopfer zu beklagen, in der Brenkstraße (ebenfalls AWO) sind es bereits 17. Aber auch das Heim von Pro Seniore in Wirsberg hat mittlerweile acht seiner Bewohner verloren, melden die Behörden.

Doch das ist nicht die einzige schlechte Nachricht, die das Landratsamt am Sonntag vermelden musste. Die Zahl der positiven Coronavirus-Fälle im Landkreis ist ebenfalls weiter gestiegen. Am Wochenende wurden 29 neue positive Coronavirus-Fälle im Landkreis Kulmbach bestätigt. Von den aktuell 381 Infizierten fallen 232 Fälle in die vergangenen sieben Tage. Damit steigt, Stand Sonntagnachmittag, der 7-Tage-Inzidenz-Wert pro 100 000 Einwohner für den Landkreis Kulmbach auf bisher nie zuvor dagewesene 324,18.

Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Covid-19-Infektionen betrug im Landkreis Kulmbach am Sonntagnachmittag 1660. Von diesen Fällen gelten 1224 wieder als genesen.

Einschließlich der aktuell infizierten Personen befinden sich derzeit 692 Landkreisbürger in Quarantäne. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sind nach wie vor intensiv mit der Kontaktpersonenermittlung und der telefonischen Betreuung der häuslich isolierten Personen beschäftigt.

Im Klinikum Kulmbach wurden am Sonntag 34 Corona-Patienten stationär betreut, fünf davon intensiv. Vier der stationär betreuten Personen haben ihren Wohnsitz außerhalb des Landkreises; davon sind zwei in intensivmedizinischer Betreuung.

Nachdem sich die Lage in den drei Heimen mit Ausnahme der Einrichtung Am Rasen bislang nicht entspannt, trafen am Wochenende nochmals zusätzliche Kräfte der Bundeswehr als „helfende Hände“ zur Unterstützung der von den Corona-Ausbrüchen betroffenen Pflegeheimen ein. Für den heutigen Montag werden weitere Kräfte erwartet, berichtet das Landratsamt. Bereits am Freitag hat die Bundeswehr in den Heimen geprüft, ob und wenn ja in welchem Umfang die Einrichtungen auch durch medizinische Fachkräfte aus der Truppe unterstützt werden können. Landrat Klaus Peter Söllner zeigt sich hoch erfreut darüber, dass der von der Führungsgruppe Katastrophenschutz gestellte Hilfeleistungsantrag einen solchen Widerhall findet: „Die Unterstützung durch die Bundeswehr ist großartig. Ich danke allen, die am Zustandekommen dieser für uns wertvollen Hilfe beteiligt sind. Dies ist unmittelbarer Dienst und Hilfe am Nächsten in höchster Not.“

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