Erste kommerzielle Mondlandung geglückt Odysseus ist auf dem Mond gelandet

Markus Brauer//AFP

Raumfahrt-Missionen aus fünf Ländern haben es zum Mond geschafft, die USA haben sogar Menschen auf den Erdtrabanten gebracht, aber eine kommerzielle Landung ist erst jetzt geglückt. Lander „Nova-C“» des US-Unternehmens Intuitive Machines hat auf der Mondoberfläche erfolgreich aufgesetzt.

 
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Dieses von Intuitive Machines zur Verfügung gestellte Bild zeigt die Odysseus-Mondlandefähre über der nahen Seite des Mondes nach dem Eintritt in die Mondumlaufbahn am Mittwoch (21. Februar). Foto: Intuitive Machines/AP/dpa

Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist eine kommerzielle Landung auf dem Mond geglückt. Der Lander „Nova-C“ des US-Unternehmens Intuitive Machines setzte in der Nacht zum Freitag (23. Februar) in der südlichen Region des Erdtrabanten auf, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitgeteilt hat.

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Es ist die erste – wenn auch unbemannte - US-Mondlandung seit den legendären Apollo-Missionen vor mehr als 50 Jahren. Nasa-Chef Bill Nelson sprach von einem „Triumph“.

In welchem Zustand sich „Nova-C“ nach der Landung befand, war zunächst nicht klar. Es seien zunächst nur schwache Signale empfangen worden, hieß es aus dem Kontrollzentrum. Man arbeite daran, stärkere Signale zu bekommen und mehr über den genauen Zustand des Landers zu erfahren.

"Odysseus" ist gelandet

Der Lander "Nova-C" der Firma Intuitive Machines. Foto: Intuitive Machines/Nick Rios/dpa
Dan Harrison, Konstrukteur des Haupttriebwerkskontrollcomputers von Intuitive Machines, jubelt im Kreise seiner Kollegen, nachdem das Unternehmen der Lander "Nova-C" auf dem Mond gelandet ist. Foto: Houston Chronicle/AP/Raquel Natalicchio/dpa

Der „Nova-C“-Lander mit dem Spitznamen „Odysseus“ ist etwa so groß wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung befördern.

Einen großen Teil davon hat die Nasa mit Forschungsgeräten und anderem Material belegt, den Rest haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert. Zudem hat der US-Künstler Jeff Koons 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mitgeschickt.

In einer Woche zum Mond

„Nova-C“ war vor rund einer Woche vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Transportmittel war eine „Falcon 9“-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Technologie-Milliardär Elon Musk. Die Mission ist Teil des Nasa-Programms «CLPS» (Commercial Lunar Payload Services).

Vergleich der aktuellen Mondsonden von Privatunternehmen Foto: dpa-infografik

Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen ansammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet. Insgesamt sind für das „CLPS“-Programm bis 2028 rund 2,6 Milliarden Dollar (etwa 2,4 Milliarden Euro) veranschlagt.

Intuitive Machines bekam für die „Nova-C“-Mission rund 77 Millionen Dollar. Das Unternehmen mit Sitz im texanischen Houston war 2013 unter anderem vom amerikanisch-iranischen Unternehmer Kam Ghaffarian gegründet worden, der auch hinter der Firma Axiom Space steht, die gerade erst wieder mit einer kommerziellen Mission Raumfahrer zur Internationalen Raumstation schickte.

Raumkapsel „Peregrine“ verglüht

Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft: Das US-Unternehmen Astrobotic mit Sitz in Pittsburgh schickte im Januar die „Peregrine“-Kapsel los – ebenfalls Teil des „CLPS“-Programms der Nasa.

Schon kurz nach dem Start gab es jedoch Probleme aufgrund einer Störung des Antriebssystems. Den Ingenieuren gelang zwar zeitweilig eine Stabilisierung der Kapsel, das Ziel einer Mondlandung musste aber aufgegeben werden. Wenige Tage später verglühte „Peregrine“ in der Erdatmosphäre.

Japanische Sonde landet sanft auf dem Mond

Kurz darauf setzte der Lander „Slim“ (Smart Lander for Investigating Moon) der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa zwar sanft auf dem Mond auf, hatte allerdings zunächst Probleme mit der Energieversorgung. Erst nach tagelangem Stromausfall konnte „Slim“ dann doch noch in Betrieb gehen.

Damit ist Japan – nach den USA, Russland, China und Indien – das fünfte Land, das erfolgreich eine unbemannte Landung auf dem Mond vollbracht hat. Im April vergangenen Jahres war eine japanische Firma mit einer ähnlichen Mission gescheitert.