Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) dankt in Düsseldorf den Einsatzkräften: Sie hätten "unter Inkaufnahme eigener Risiken alles getan, um die Bewohner des Hauses schnellstmöglich zu retten".
Wie stark die Detonation war, zeigt auch die Tatsache, dass sich die Betondecke nach Angaben eines Statikers im hinteren Bereich des Gebäudes kurz anhob, wie Johnen berichtete. Die Mauern hätten sich dort teils nach außen gebeult, in dem Bereich sowie im Keller bestehe Einsturzgefahr.
Im hinteren Bereich des Gebäudes - einer ehemaligen, nicht mehr genutzten Backstube - war die Zerstörung laut Johnen am Größten. Ob die Explosion auch dort entstand, war aber unklar. Das Haus habe einen Gasanschluss. Feuerwehrleute hätten außerdem Gasflaschen gefunden - es ist sei aber nicht klar, ob diese etwas mit der Explosion zu tun hatten.
Wenn der Feuerlöscher nichts mehr bringt
In dem betroffenen Gebäude befand sich laut einem Sprecher der Stadt ein Bekleidungsgeschäft, in den drei Stockwerken darüber wohnten Menschen. "Schlimm waren die Leute, die drin waren. Die schrien um Hilfe", erzählt Klaus Robrecht, der einige Meter entfernt wohnt. "Wir sind sofort rausgestürmt. Aber wenn Sie dann vor so einer Feuerwand stehen, da bringt der Feuerlöscher nichts mehr."
Die Explosion ist bereits der zweite Schlag für die 56.000-Einwohner-Stadt nördlich von Aachen: Bei der Flut im Sommer 2021 standen Wasser und Schlamm hüfthoch in der Fußgängerzone, Läden wurden zerstört. "In der Straße war jedes Geschäft, jedes Haus betroffen", erinnert die Eschweiler Bürgermeisterin Nadine Leonhardt. Von der Explosion sind laut Stadt 20 Einzelhändler betroffen. Anwohner wurden in der Nacht vorübergehend in einer evangelischen Kirche in der Nähe untergebracht.
"Gerade läuft es wieder - und jetzt das", sagte Assma Saidi, die im Erdgeschoss unter ihrer Wohnung ein Modegeschäft betreibt - das jetzt gebrochene Schaufensterscheiben hat. Sie habe erst vor fünf Monaten wieder aufgemacht, der Keller sei nach den Flutschäden immer noch nicht fertig.