Parallelen gibt es auch zum ersten Libanonkrieg im Jahr 1982, als Israel Kämpfer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) nördlich des Flusses Litani verdrängen wollte. Israel gab dem umstrittenen Militäreinsatz den blumigen Namen "Operation Frieden für Galiläa". Die Verluste auf der israelischen Seite bei den Kämpfen im Libanon waren groß. Nach Angaben des israelischen Außenministeriums wurden vom 5. Juni 1982 an binnen drei Jahren 1216 israelische Soldaten getötet. Auf der palästinensischen und libanesischen Seite kamen Historikern zufolge mindestens 14.000 Menschen ums Leben.
UN-Nothilfebüro ruft zu Spenden auf
Das UN-Nothilfebüro OCHA veröffentlichte einen Spendenaufruf im Umfang von 426 Millionen Dollar (383 Mio Euro). Das Geld werde dringend für die Versorgung der Vertriebenen und obdachlosen Zivilisten in dem Mittelmeerland benötigt. Mit dem Geld solle eine Million Menschen für drei Monate unterstützt werden. Seit Oktober 2023 seien schätzungsweise eine Million Menschen durch die Auseinandersetzungen vertrieben oder anderweitig in Mitleidenschaft gezogen worden, berichtete das UN-Büro.
USA warnen Iran vor Vergeltungsangriff
Der Iran gilt als Schutzmacht der Hisbollah, die Schiitenmiliz zählt zu seinen wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten. In den vergangenen Jahrzehnten hatte Irans Staatsführung die Organisation politisch und militärisch mit aufgebaut. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin warnte Teheran nun vor Vergeltungsangriffen auf Israel. "Ich habe erneut auf die schwerwiegenden Konsequenzen für den Iran hingewiesen, falls dieser sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschließen sollte", schrieb er nach einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galan auf der Plattform X. Er habe deutlich gemacht, dass die Vereinigten Staaten das Recht Israels auf Selbstverteidigung unterstützen.
Die Türkei unterstellte Israel, mit der Bodenoffensive auf eine Besetzung des Libanons abzuzielen. "Der UN-Sicherheitsrat muss das Völkerrecht wahren und die notwendigen Maßnahmen gegen diesen Angriff ergreifen, der auf die Besetzung Libanons abzielt", teilte das Außenministerium in Ankara mit.