Auch die Finanzierung des Vereins mittels Fördergelder stehe inzwischen, freut sich die Vorsitzende: Die Küko beziehe Mittel aus den Fonds Soziokultur und „NeuStartKultur“ der Bundesregierung, außerdem projektbezogene Gelder – aktuell vor allem aus dem Stadtplanungs-Auftrag für einen Pop-up-Laden in Hof.
Talente finden, fördern und vorstellen
„Viele Träume sind in den vergangenen zehn Jahren wahr geworden“, bilanziert Gollner. Auch deshalb, weil die Küko nie stehengeblieben sei. Symbolisch zerriss die Vorsitzende deshalb bei der Jahreshauptversammlung den Flyer mit dem alten Slogan „Neue Visionen für die Region“. Diese Aufgabe sei erfüllt“, betont Gollner. Ebenso verabschiedete man sich von der ursprünglichen Küko-Bedeutung „Künstlerkolonie“. Inzwischen stehe Küko längst für „Kreatives Netzwerk“. Man verstehe sich als Talentscout und Ideenschmiede.
Firmen müssen von Potenzial wissen
Diese regionalen Talente sichtbar zu machen, bleibe ein entscheidendes Ziel, sagt Gollner. „Es gibt Kreative auf der Türschwelle, die sehr gute Arbeiten abliefern.“ Das mache man einheimischen Firmen immer wieder klar. „Unternehmer müssen sich keine Leute von außerhalb holen“, fügt Küko-Mitglied Annette Hähnlein hinzu. Nach wie vor wichtig sei, dass Talente ineinander spielten und sich ergänzten. „Wir sind kein Kunstverein“, betont Gollner, „sondern wir brechen Sparten auf.“ Die Mitglieder kämen aus der darstellenden Kunst ebenso wie aus den Bereichen Design, Architektur, Film, Kunst, Buch, Musik, Software/Games, Werbung, Wirtschaft und anderen.
Qualitätskontrolle wichtig
Auch die neue Ausstellung, die am Sonntag bei der Jubiläumsfeier eröffne, sei Teil des Entwicklungsprozesses der Marke Küko. Nach einer Ausschreibung wählte eine Jury aus, welche 40 Künstler des Netzwerkes sich bei der Vernissage ab Sonntag, 2. Oktober, (dem Abend vor dem Feiertag) präsentieren dürfen. Denn Qualitätskontrolle, Nachwuchsförderung und Talent-Scouting seien wichtige Ziele der Kreativen im Fichtelgebirge, erklärt Annette Hähnlein, selbst Jury-Mitglied. Um das auf besondere Weise zu demonstrieren, widmet sich die Jubiläums-Ausstellung den vier wichtigsten Eckpfeilern der Küko:
Die Ausstellung zeigt vier Schwerpunkte
n Die QR-Tour, die sogar den bayerischen Tourismus-Preis gewonnen habe, freut sich Gollner. Zu einer Zeit, als man noch erklären musste, was eine „App“ sei, arbeiteten 15 Mitglieder interdisziplinär zusammen.
n Das Projekt Pappenstil in Bad Alexandersbad. „Es hat uns an den Rand des Wahnsinns gebracht“, gesteht Gollner. Doch das Ziel, die ehemalige Papierfabrik am Ortseingang ins öffentliche Bewusstsein zurückzuholen, funktionierte. „Es hat das Gebäude publik gemacht.“ Prompt kaufte es der Besitzer des angrenzenden „Logierhauses“ und entwickelte es weiter .
n Die Zukunftswerkstatt, mit deren Hilfe sich Küko immer wieder selbst hinterfragt. „Wohin geht die Reise in den nächsten zehn Jahren?“ Schwer zu sagen in Zeiten des Umbruchs – deshalb sehe man es als Küko-Aufgabe an, auch innezuhalten und den Dingen Raum zu geben. Sätze wie „ich sehe dich und das, was passiert ist“ brauchten Luft zum Wirken, macht Gollner klar.
n Die Förderung neuer Talente, die junge Kreative ebenso beinhalte wie ältere, die sich nun erst ausdrückten. So zeige zum Beispiel der 69 Jahre alte Bayreuther Holzschnitzer Albert Haug bei der Vernissage ebenso seine Skulpturen wie die 28 Jahre alte Lillith Neidigk (Annette Hähnleins Tochter) ihre oft auf dem Tablet entstehenden Grafiken.
Was die Gäste erwartet
Das Programm
Das Netzwerk Küko feiert am Sonntag, 2. Oktober ab 17 Uhr in der „Et4ge“, also der Etage Vier, in der Röslauer Bahnhofstraße 6 zehnjähriges Jubiläum. Hier das Programm:
Performances von Lady Firesmile und der Sopranistin Catriona Gallo
umrahmen zur feierlichen Eröffnung der Ausstellung um 17 Uhr die Festreden.
Die Festredner sind:
der Wunsiedler Landrat Peter Berek, Christian Rost vom Kompetenzzentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen und Vorstandsmitglied des Netzwerks ‚Kreative Deutschland‘ sowie Suzanne Lang, Vorsitzende der Wirtschaftsregion Hochfranken.
Zum jazzigen Jam Club lädt das Mister Flower Ensemble
zum Abendessen ab 19 Uhr in der Lounge. Sieben Musiker rund um Thomas Blumensaat wollen in unterschiedlichen Formationen live improvisieren.
Gast-Star Larissa Cekasina
gesellt sich zu den Musikern. Die Litauerin ist ausgebildete Jazz-Sängerin.
Tanzmusik spielt Sam Collé
ab 21 Uhr bis in den 3. Oktober hinein.
Eine große Kunstausstellung
zeigt die Fähigkeiten und die Bandbreite von rund 40 Küko-Mitgliedern.
Geöffnet ist die Schau
neben dem 2. Oktober auch an sieben Samstagen im Zwei-Wochen-Turnus. Besondere Öffnungszeiten machen die Veranstalter auf Anfrage möglich.
Gäste
können die Werke der einheimischen Künstler kaufen, die in der Jubiläums-Ausstellung der Küko gezeigt werden.