Etwa 100.000 Euro wert Betrug: Geld und Schmuck weg

Telefonbetrug. Symbolfoto. Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Fast 30 Mitteilungen erhielt die oberfränkische Polizei am Dienstag wegen betrügerischer Telefonanrufe. In den meisten Fällen durchschauten die Angerufenen den Schwindel rasch. Zwei Frauen aus Kulmbach und Bayreuth übergaben jedoch Bargeld und Schmuck an Unbekannte.

 
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Kulmbach/Bayreuth - Eine 71-jährige Kulmbacherin erhielt am Dienstag gegen 9 Uhr einen Anruf auf ihrem Festnetztelefon. Eine Betrügerin gaukelte ihr vor, ihre Tochter hätte einen tödlichen Unfall verursacht. Um einen Gefängnisaufenthalt abzuwenden, müsse sie nun rasch eine hohe Bargeldsumme aufbringen. Das Gespräch verlagerte sich anschließend auf das Handy der 71-Jährigen. Die Betrüger übten permanent Druck auf die Frau aus, bis sie sich schließlich auf den Weg zu ihrer Bank machte. Sie hob eine fünfstellige Summe von ihrem Konto ab und übergab diese gegen 13 Uhr zusammen mit einigen Goldbarren und Münzen im Wert von mehreren Tausend Euro an eine unbekannte Frau vor dem Kulmbacher Rathaus. Die Abholerin verschwand anschließend in unbekannter Richtung. Sie war

• auffällig klein

• dunkel gekleidet

• mit dunklem Teint und

• trug dunkle, zum Pferdeschwanz gebundene Haare.

Wie die Polizei am Mittwoch weiter mitteilt, erging es einer 80-jährigen Bayreutherin am Dienstag ähnlich. Auch ihr wurde durch eine Unbekannte am Telefon vermittelt, ihre Tochter sei schuld an einem tragischen Unfall. Die Betrügerin forderte eine hohe Geldsumme. Die Seniorin erklärte sich bereit, ihre Schmuckstücke wie Brillantringe und Perlen zur vermeintlichen Auslöse der Tochter zu übergeben. Sie verpackte die Gegenstände im Wert eines fünf- bis sechsstelligen Eurobetrags in einem silbernen Brillenetui, das sie zur Mittagszeit im Nibelungenhof an einen bislang unbekannten Mann übergab. Dieser machte sich anschließend unerkannt in Richtung Friedrich-von-Schiller-Straße aus dem Staub. Er war

• etwa 25-35 Jahre alt

• rund 185 bis 190 Zentimeter groß

• sportlich gekleidet mit Wollmütze.

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Die Kriminalpolizei Bayreuth hat in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise.

• Wem ist vor dem Kulmbacher Rathaus oder im Nibelungenhof in Bayreuth eine der beiden unbekannten Personen aufgefallen?

• Wer hat vielleicht schon vorher verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge rund um den Kulmbacher Marktplatz oder nahe der Friedrich-von-Schiller-Straße in Bayreuth bemerkt?

• Wer kann Hinweise, insbesondere auf die beiden bislang unbekannten Abholer oder den Verbleib der übergebenen Wertgegenstände, geben?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Bayreuth unter der Telefonnummer 0921/506-0 entgegen.

Gleichzeitig richten die Ermittler folgende Warnungen an die Bevölkerung:

• Seien Sie misstrauisch bei Anrufen, die Ihre finanzielle und/oder persönliche Situation betreffen und geben Sie keine Auskunft.

• Informieren und warnen Sie ihre Angehörigen zu diesen Betrugsmaschen.

• Lassen Sie sich nicht von einer vertrauenserweckenden Rufnummer auf dem Display in die Irre führen.

• Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.

• Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit anderen Familienangehörigen Rücksprache.

• Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen – auch nicht, wenn sie angeblich im Auftrag von Verwandten/Bekannten handeln.

• Im Zweifel wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle oder den Notruf 110.

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