Die Marke von 1,5 Grad wurde damit bereits in 13 der vergangenen 14 Monate überschritten. Trotzdem gilt das Pariser Klimaziel, die Klimaerwärmung langfristig auf unter 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu halten, noch nicht als verfehlt.
Laufendes Jahr wieder auf Kurs zu Hitze-Rekord
Das laufende Jahr ist wieder auf dem Kurs, das weltweit wärmste je gemessene zu werden. Laut Copernicus betrug die durchschnittliche globale Temperaturanomalie seit Jahresbeginn 0,7 Grad mehr als im Durchschnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020 - das ist der höchste Wert, der je gemessen wurde.
Um ein Rekordjahr zu vermeiden, müsste die Abweichung um mindestens 0,3 Grad sinken für die restlichen Monate - das habe es bisher noch nie gegeben, so die Copernicus-Mitteilung.
"In den letzten drei Monaten des Jahres 2024 hat die Erde den heißesten Juni und August, den heißesten Tag und den heißesten borealen Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt", sagte die stellvertretende Direktorin des Copernicus-Klimawandeldiensts, Samantha Burgess. Diese Reihe von Temperaturrekorden erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass 2024 das wärmste Jahr aller Zeiten werde.
Regionale Unterschiede in Europa
Europa war im Sommer fast überall zu warm. Nur einige Teile im Westen und Norden bewegten sich unter dem langjährigen Durchschnitt, darunter Teile Irlands und des Vereinigten Königreichs. Auch in Island, an der Westküste Portugals und im Süden Norwegens war es kühler als sonst.
Rekordhitzen hingegen wurden in Teilen Italiens, auf dem Balken, auf östlichen Mittelmeerinseln, in Griechenland und in der Türkei gemessen sowie im Norden von Norwegen.
Besonders warm im Süden und Osten Deutschlands
Der Sommer in Deutschland war von starken Wechseln geprägt. Anfangs war es ungewöhnlich kühl, erst am Ende wurde es heiß. Der August endete laut DWD "mit einer ungewöhnlich hohen Temperaturabweichung". Während lokale Extremniederschläge beobachtet wurden, blieb die Sonnenscheindauer weitgehend im erwarteten Rahmen.
Zu Beginn des Sommers schlug die "Schafskälte" zu. Am kältesten war es am 12. Juni in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb: frostige 1,4 Grad. Am 13. August wurde die bundesweit höchste Sommertemperatur dieses Jahres gemessen: in Bad Neuahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz hatte es 36,5 Grad.
Die intensivste Sommerwärme erlebten der Süden und Osten: In den Tieflagen und Flusstälern Süddeutschlands und Sachsens wurden die meisten heißen Tage gezählt. Als Beispielstädte nennt der DWD Waghäusel-Kirrlach nahe Karlsruhe sowie Dresden. Dagegen wurde auf Helgoland kein einziger Sommertag registriert - das ist ein Tag mit einem Maximum von mindestens 25 Grad - und auch sonst schaute der Sommer an den Küsten nur kurzzeitig vorbei.