Eva Döhla an der Kasse Lidl – lohnt sich?

Eva Döhla, Hofer Oberbürgermeisterin, wird am Mittwoch zur Supermarktkassiererin. Foto: Archiv Uwe von Dorn

Die Hofer Oberbürgermeisterin kassiert am Mittwoch beim Discounter die Kunden ab. Für sie eine Win-Win-Situation.

Politiker kennen das. Im Wahlkampf suchen die Wahlkampfmanager immer nach Wegen, um Aufmerksamkeit zu generieren, Wege zu finden, um den Kandidaten in Situationen zu zeigen, in denen der Wähler ihn nicht erwartet hätte. Diesmal ist es anders. Und das ist Eva Döhla besonders wichtig.

Die Hofer Oberbürgermeisterin sitzt an diesem Mittwoch von 17 Uhr an für 30 Minuten an der Kasse beim Discounter Lidl. „Das Unternehmen ist auf mich zugekommen“, erklärt Döhla im Gespräch mit unserer Zeitung. Bei einem Treffen in anderer Sache sei ein Mitarbeiter aus dem Management auf sie zugekommen und habe gefragt, ob sie das mal machen würde. Und weil in Hof gerade die Filiale in der Leopoldstraße umgebaut wurde, ging es nun ziemlich fix. Die Anfrage sei bereits im Sommer gekommen und stehe damit auch nicht in Verbindung zur aktuellen Debatte um den maroden Zoospielplatz, für den die Stadt laut einem Vertrag zuständig ist. „Wichtig war mir, dass ich den Spendenzweck selbst auswähle“, sagt die Rathauschefin.

Der Zoo, der brauche schließlich immer Geld. Sie wolle einfach nur helfen. „Die Aktion ist ja nicht so neu, das haben schon andere Bürgermeister gemacht“, sagt Döhla. Sie findet, es gebe kaum einen besserer Ort als eine Supermarktkasse, an dem innerhalb kürzester Zeit ein stattliches Sümmchen zusammenkomme. Andere hätten aufgerundet schon gut 1000 Euro abkassiert. Döhla hofft auf „viele Kunden, die ihren Wocheneinkauf erledigen“. Und ganz persönlich? „Eine schöne Erfahrung. Ich könnte ja nie ein ganzes Wochenende Plätzchen backen und die dann an einem Stand auch noch verkaufen. Die Aktion ist einfach effizient.“

Kann der Nailaer Bürgermeister Frank Stumpf nur bestätigen. Ihn hatte einst die Drogerie DM eingeladen, eine Schicht zu übernehmen. Die Marktleitung hätte seinen Eindruck damals bestätigt, dass mehr Leute in den Markt kamen, als er die Kasse verwaltete. Auch für Rewe habe er mal „gearbeitet“. Damals diente eine Weihnachtsaktion dem guten Zweck. Stumpf sagt, solche Aktionen müssten besonders bleiben. Alle vier Wochen könne das ein Politiker sicher nicht machen.

Die ersten Flachwitze wurden bei den Usern im Internet schon gerissen, als der Arbeitseinsatz von Döhla bekannt wurde. „Eva, was kosten die Kondome?“, kalauerte einer, angelehnt an die bekannte Fernsehwerbung. Den Zootieren wird’s egal sein. Hauptsache, die Kasse klingelt.

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