Benko hatte auch in Deutschland unter anderem mit dem Kauf der Warenhauskonzerne Kaufhof und Karstadt Furore gemacht. Der Einstieg in den stationären Handel gilt im Rückblick als eine der belastenden Faktoren für das Geschäft von Signa.
Benko war mehrfacher Milliardär
Der Sturz des Tirolers ist tief. Zu Glanzzeiten wurde Benkos Vermögen auf fast fünf Milliarden Euro geschätzt. Seine Karriere als Immobilien-Spezialist begann schon zu Schulzeiten in Innsbruck. Damals machte er kein Abitur, sondern baute Dachböden um. Der Schulabbrecher besaß Überzeugungskraft. Ihm gelang es, große Investoren an Bord der von ihm im Jahr 1999 gegründeten Signa zu holen.
Für Aufsehen sorgte 2004 die Übernahme des Kaufhauses Tyrol in Innsbruck. In Wien entwickelte er in bester Innenstadtlage das "Goldene Quartier". Er beteiligte sich später an Gebäuden wie dem Chrysler Building in New York, dem Nobelkaufhaus Selfridges in London oder dem Elbtower in Hamburg.
Bei seiner Pressekonferenz im Anschluss an die Verhandlung wurde Anwalt Wess mehrmals nach dem Umgang seines Mandanten mit der Situation gefragt. Schließlich ließ sich der Anwalt doch noch eine Beschreibung entlocken: "Dass das alles eine unglaubliche Herausforderung und Belastung für ihn ist, ist, glaube ich, nicht nur nachvollziehbar, sondern auch erkennbar. Er meistert es bestmöglich und hat da bessere und schlechtere Momente."