Mit einer Barrikade aus Getränkekästen hinter der Wohnungstür habe der Ratinger sich zudem auf Eindringlinge vorbereitet. Den Einsatzkräften habe er dann am Donnerstag Benzin entgegengeschüttet und entzündet, berichtete Schultz. Bei der späteren Durchsuchung fand die Polizei in seinem Keller Gas-Schreckschusswaffen, Messer und Dolche.
Frauenleiche verweste seit Wochen in der Wohnung
Wie bekannt wurde, hatte einige Tage zuvor ein Polizist an der Tür des 57-Jährigen geklingelt, weil gegen den Ratinger ein Haftbefehl vorlag: Er hatte eine Geldstrafe wegen einer Körperverletzung in Höhe von 30 Tagessätzen nicht gezahlt. Weil niemand öffnete, war der Beamte wieder gegangen.
In der Wohnung waren Einsatzkräfte am Donnerstag nach der Explosion auf eine Frauenleiche gestoßen. „Die Auffindesituation und anderes sprechen sehr dafür, dass es sich um die Mutter des Verdächtigen handelt“, sagte Schultz. Dies werde aber noch abschließend geklärt. Die Frau war bereits mehrere Wochen tot, den Einsatzkräften war starker Verwesungsgeruch aufgefallen.
Der 57-Jährige schweigt zu dem Geschehen. Er war zuvor bereits wegen drei Körperverletzungen aufgefallen. Die SPD-Opposition im nordrhein-westfälischen Landtag beantragte am Montag in der Sache eine Sondersitzung des Innenausschusses. Diese soll am kommenden Montag stattfinden. „Es geht auch darum, wie wir unsere Sicherheitskräfte besser schützen können“, kündigte deren innenpolitische Sprecherin Christina Kampmann an.