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Mittelmeerraum ist Hotspot des Klimawandels
Blick auf ein überflutetes Gebiet in der Region Thessalien. am 8. September. Foto: Greek Prime Minister's Office/AP/Dimtiris Papamitsos/dpa
Metamorfosi: Ein Bootsführer transportiert Passagiere durch ein überschwemmtes Gebiet. Foto: XinHua/Marios Lolos/dpa
Blick auf überschwemmte Gebiete in der Nähe des Dorfes Itea, einige Kilometer von der Stadt Karditsa entfernt. Foto: dpa/Yorgos Karahalis Für die Auswertung wurden Klima-Daten analysiert und mit Computersimulationen für eine Welt ohne Klimaerwärmung verglichen, die seit dem späten 18. Jahrhundert global etwa 1,2 Grad betrage.
Auch wenn eine genaue Quantifizierung des Beitrags der globalen Erwärmung bei den Überschwemmungen anders als bei den verheerenden Hitzewellen und Waldbränden in der Region schwierig sei, gilt Mitautorin Friederike Otto vom Imperial College London zufolge definitiv: „Der Mittelmeerraum ist ein Hotspot der durch den Klimawandel verursachten Gefahren.“ Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Extremwetter-Ereignissen müsse in der Region deutlich erhöht werden, um in Zukunft Menschenleben bewahren zu können.
Menschliche Faktoren befeuern das Desaster
Der Sturm „Daniel“ hatte Libyen am 10. September erfasst. Nahe der besonders betroffenen Stadt Darna brachen zwei Dämme, ganze Viertel der rund 100 000 Einwohner zählenden Stadt wurden ins Meer gespült. Viele Tausend Menschen kamen in dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland durch die Katastrophe ums Leben.
Beim Ausmaß der Flutkatastrophe in Libyen spielten der Studie zudem noch weitere menschliche Faktoren wie Abholzung und Folgen des Konflikts eine Rolle. „Dieses verheerende Desaster zeigt, wie durch den Klimawandel befeuerte extreme Wetterereignisse sich mit menschlichen Faktoren verbinden und noch größere Auswirkungen haben“, betont die an der Studie beteiligte Direktorin des Red Cross Red Crescent Climate Centre, Julie Arrighi.
Es gebe Lösungen, die helfen könnten zu verhindern, dass Katastrophen zur Routine würden. Dazu gehörten ein verstärktes Notfallmanagement, verbesserte Vorhersagen, Warnsysteme und Infrastruktur, die für das künftige Klima geschaffen sei.