Seit damals hat sich das Aufgabenfeld von Erziehern enorm verändert, lautet die einhellige Meinung von Direktor Achim Schäfer und seiner Stellvertreterin Elisabeth Wilczek. Party-Organisation, Verwaltungsarbeit, Ansprechpartner für Eltern und natürlich Spiel- und Lernpartner für die Kleinen: Diese Vielzahl an Aufgaben hat sich in den vergangenen Jahren auch enorm auf das Ausbildungskonzept der Hofer Fachakademien ausgewirkt, auswirken müssen. Verschiedene Formen der Pädagogik werden gelehrt, aber auch Kurse zu Rechtsfragen oder Stressmanagement müssen oder können die Studenten durchlaufen. „Wichtige Themenfelder wie sprachliche und interkulturelle Kompetenz, Inklusion und die Bildung der Kinder haben vor zwanzig Jahren noch kaum eine Rolle gespielt“, meint Schäfer. Die wissenschaftliche Tiefe und die Vielfalt der Unterrichtsfächern habe allgemein zugenommen, meint die stellvertretende Akademie-Direktorin Elisabeth Wilczek.
Auch das Zusammenspiel von Theorie und Praxis sei im Ausbildungskonzept wichtiger geworden. „Es wird nicht mehr nur stumpf Wissen abgefragt“, sagt Direktor Schäfer. Die angehenden Sozialpädagogen bekommen viele Gelegenheiten dazu, das Gelernte praktisch anzuwenden. Nicht nur in der Heimat, auch in Ländern wie Finnland, Ungarn, Österreich oder sogar auf den Philippinen können Faks-Studenten Praktika in Erziehungseinrichtungen absolvieren. „Die Studenten kommen nach ein paar Wochen als völlig neue Menschen zurück, mit eigenen Erfahrungen und neuen Ansichten.“ Möglich sind die Auslandsbesuche seit knapp 20 Jahren.
Die Studentin Katharina Dorschky stimmt dem Direktor der Akademie zu, schränkt aber ein: „Die Wertschätzung ist zwar gewachsen, aber noch nicht da, wo man sie sich wünschen würde.“ Die 20-Jährige aus Schwarzenbach am Wald erklärt: „Teilweise gibt es immer noch Leute, die meinen: Ihr spielt ja nur mit den Kindern.“ Dorschky ist seit vier Jahren an der Fachakademie. Aktuell ist die 20-Jährige im zweiten Ausbildungsjahr zur staatlich anerkannten Erzieherin. Zuvor hat sie bereits die zweijährige Ausbildung zur Kinderpflegerin absolviert. Die Lobeshymnen auf die Leistungen der Faks kann sie verstehen: „Es ist wirklich toll, wie viele verschiedene Möglichkeiten einem hier aufgezeigt werden.“
Das sollen am heutigen Samstag nicht nur die Studenten sehen. Von 10.30 Uhr bis 16 Uhr lädt die Fachakademie zu einem „Tag der offenen Tür“ in die Mozartstraße ein.