Effizient sind die Bienen vor allem gemeinsam als Volk. In einer Studie markiert der Zoologe Jürgen Tautz gemeinsam mit seinen Kollegen Sammelbienen aus einem Stock mit 4.000 Tieren. Die Wissenschaftler beobachteten, wie viel Prozent der Sammelbienen auf Flüge gehen und wie oft - mit ernüchternden Ergebnissen: Hochgerechnet auf 25.000 Sammelbienen ergab das pro Biene nur vier Ausflüge am Tag. Das gesamte Bienenvolk erbrachte laut Tautz beim Nektarsammeln erstaunliche Leistungen, die einzelne Biene sei dagegen eher faul.
Behauptung: Rabeneltern sind schlechte Eltern
Falsch. Raben haben hierzulande keinen guten Ruf. Sie gelten oft als Unglücksbringer und schlechte Eltern. Daher stammt auch die Redewendung "Rabeneltern". Gerechtfertigt ist das nicht. Der Spruch hat seine Wurzeln in einem alten Missverständnis über das Verhalten von Raben.
Schon in der Antike galt der pechschwarze Vogel als Symbol für Grausamkeit und Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Nachwuchs. Man glaubte, dass Rabenvögel ihre Jungen aus dem Nest werfen und im Stich lassen, weshalb der Ausdruck "Rabeneltern" auch geprägt wurde und in vielen europäischen Kulturen ein negatives Bild entstand.
Dabei ist das genaue Gegenteil der Fall. Die Küken des Raben müssten nur selten die Trennung ihrer Eltern verarbeiten, "da diese in monogamer Dauerehe leben", erklärt Tierexperte Herzog. Raben seien sehr intelligente Tiere, was sich auch in der Erziehung ihrer Jungtiere widerspiegelt. "Das Brutpaar kümmert sich hingebungsvoll um seinen Nachwuchs", sagt der Wildtierexperte.
Behauptung: Schweine sind dreckig und unaufgeräumte Orte sind Sauställe
Falsch. Schweine sind im Gegensatz zur Behauptung äußerst saubere Tiere. "Außerdem koten die Tiere nie in der Nähe ihres Schlafplatzes, sie haben also sogar eine Art Toilette", erklärt Zoologe Herzog. Sofern möglich, suhlen sie sich im Schlamm, um ihre Körpertemperatur zu regulieren oder sich mit einer getrockneten Schlammschicht vor Insektenstichen und Sonnenbrand zu schützen.
Eine Studie aus dem Jahr 2015 kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass Wildschweine sogar ihr Futter waschen. Ein Team von Anthropologen hat im Basler Zoo in der Schweiz die Tiere dabei beobachtet, wie sie ihr Essen vor dem Verzehr systematisch gereinigt haben. Ob dieses Verhalten jedoch individuell oder sozial gelernt wurde, konnten die Wissenschaftler damals nicht herausfinden.