Der Faschingszug in Schönbrunn steht heuer unter einem besonderen Motto, das vor allem die Klimakleber aufs Korn nimmt. Start des Spektakels ist am Samstag um 14 Uhr.
Wenn am Samstag, 10. Februar, im Wunsiedler Ortsteil Schönbrunn ab 13 Uhr etwas „picht“, dann sind es allenfalls die liegengebliebenen Kamellen auf den Straßen und im Brauereihof der Lang-Bräu. Denn das Motto des diesjährigen Faschingsumzugs lautet: „Bieraktivisten, Heben statt Kleben.“ Und diesem Slogan werden wieder Hunderte feierwütige Narren nachkommen, die in den sozialen Medien selbst über diesen Leitspruch abgestimmt haben.
Die Voraussetzungen für ein ausgelassenes närrisches Treiben sind bereitet. Jetzt muss nur noch Petrus mitspielen. „Wir hoffen auf gutes Wetter“, sagt Rudolf Hopf, der mit seinem Bruder Richard die Traditionsbrauerei in sechster Generation führt und auch den Brauch des Faschingsumzugs fortsetzt. Die Prognosen für einen sonnigen Februarsamstag stehen zumindest nicht schlecht. Das Spektakel findet aber bei jeder Witterung statt, wie etwa vor vielen Jahren, als die Temperaturen im zweistelligen Minusbereich lagen und der Zug sich noch bis Furthammer schlängelte.
Heuer wird wieder die bewährte Strecke in Angriff genommen, die sich seit Jahren bewährt hat – inklusive des steilen Anstiegs die Brunnenstraße hinauf. Los geht es bereits um 13 Uhr mit dem Party-Warm-up im Brauereihof. Die Wartezeit bis zum Start des Gaudiwurms gestalten ab 13.30 Uhr die Auftritte der Tanzabteilung des Turnerbunds Marktleuthen und des Männerballetts des 1. FC Marktleuthen direkt vor dem Eingang zur Brauerei. Dazu legt, wie auch nach dem Umzug, ein DJ die passende Party-Musik auf.
Vor, während und nach dem Zug können sich die Gäste mit den bewährten Faschingsspezialitäten wie Krapfen und „Wienerla“ stärken. Neu ist, dass Bratwürste und Pommes frites angeboten werden. Über die Auswahl an Getränken braucht man sich hinsichtlich des Mottos und des Veranstalters sicherlich keine Gedanken machen. Wieder eingeführt haben die Hopf-Brüder, dass den Zug ab 14 Uhr das Schönbrunner Prinzenpaar – chauffiert in einem Cabrio – anführt. Nach dem Countdown wird ein Moderator auch wieder die einzelnen Gruppen, die den Tross laufend oder auf Wagen fahrend bilden, vorstellen.
Im Mittelpunkt bei dieser Mischung aus Faschingszug und Love-Parade steht freilich der Fun-Faktor. „Die Leute sollen Spaß haben und einfach ein paar schöne Stunden in Schönbrunn verbringen“, sagt Rudolf Hopf, der vor allem die ausgelassene Party nach dem Zug durchs Dorf als eine Art Kontakt-Börse sieht. Auch Singles seien stets willkommen, wie jeder andere auch, der gute Laune mitbringt und gerne zu heißen Rhythmen das Tanzbein schwingt. Genauso dürfen Neuankömmlinge jederzeit beim Zug mitlaufen, die Anzahl der Personen ist dabei nicht relevant. Eine Anmeldung dazu ist nicht nötig wie Rudolf Hopf betont. Wer sich jetzt noch spontan mit einem Traktor plus Wagen dem Tross am Faschingssamstag anschließen will, der kann sich auf der Homepage der Lang-Bräu über die Regularien informieren.
Eine Konkurrenz zu anderen Faschingszügen in der Region sieht Rudolf Hopf nicht. Sie seien eher klassische Veranstaltungen, während in Schönbrunn mehr die Party im Vordergrund stehe. Und dieses Flair hat freilich auch seine Anhänger, quasi Stammgäste aus dem und über den Landkreis hinaus, die immer wieder kommen. Stets dabei sind etwa die Narren vom FC Kirchenlamitz und natürlich darf der Wagen mit dem dampfenden Swimmingpool ebenso wenig fehlen, wie der legendäre Tanzkäfig für die eher extrovertierten Jecken.
