Fassadenwettbewerb Stadthäuser mit Charakter

red
Sie teilen sich Platz 1: das Haus Bismarckstraße 44 ... Foto:  

Die Preisträger des Hofer Fassadenwettbewerbs 2020 stehen fest. Platz eins teilen sich die Gebäude Bismarckstraße 44 und Marienstraße 45. Ihre Sanierung stellte höchst unterschiedliche Anforderungen.

 
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Hof - Den ersten Preis des Hofer Fassadenwettbewerbs 2020 teilen sich die Eigentümer der Häuser Bismarckstraße 44 und Marienstraße 45. Sie erhalten jeweils 400 Euro. Der zweite Preis mit 300 Euro geht in die Schillerstraße 41. Den dritten Preis zu je 200 Euro teilen sich wieder die Eigentümer von zwei Häusern: Ausgezeichnet wurden die Fassadenrückseite zur Fischergasse der Ludwigstraße 59 und die Ludwigstraße 23.

Der Sonderpreis des Verschönerungsvereins – Verein der Freunde Hofs mit 150 Euro geht an den Mühldamm 8. Anerkennend gewürdigt werden die Kulmbacher Straße 53-55 und die Lorenzstraße 47.

Oberbürgermeisterin Eva Döhla gratulierte den Preisträgern und betonte, diese trügen dazu bei, „dass die Stadt wieder ein bisschen schöner geworden ist“, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt.

Die beiden Sieger-Häuser sind Stadthäuser, die aufgrund ihrer Größe und Lage prägend für das Stadtbild sind. Sie wurden gewählt, um zu verdeutlichen, dass Fassaden auf ganz verschiedene Weise saniert werden können. An die Individualität der Gebäude müssen sich die Farbgebung und die Sanierung anpassen, um Schwerpunkte herauszuarbeiten.

Am Haus in der Bismarckstraße wurden die zahlreichen Schmuckelemente elegant betont. Im Gegensatz dazu musste in der Marienstraße ein fast schmuckloses Haus farblich neu gefasst werden, nachdem die Bemalung für ein Spielzeuggeschäft obsolet geworden war. Nur die Fensterfaschen und ein Fenster- sowie ein Geschossgesims sind dezent schmückend plastisch ausgeführt und dementsprechend zurückhaltend weiß gestrichen. Mut dagegen beweise die Grundfarbe, die von Gelb zu Ocker mit einem Stich Olive tendiert, meint die Jury. In direkter Nachbarschaft steht ein in früheren Jahren ausgezeichnetes, prächtiges und stattliches Gebäude: Platz zwei des Wettbewerbs. Die Fensterteilung ist erhalten und gibt dem Haus Stil. Die feinen weißen Linien der Sprossen und Fensterfaschen geben, wie des in der Mitteilung heißt, dem ganzen Gebäude eine filigrane Leichtigkeit.

Auch beim dritten Preis gibt es eine interessante Paarung. Es handelt sich um Häuser in der Ludwigstraße, wobei das eine für seine gelungene Rückseite ausgezeichnet wird. Die Ludwigstraße 59 hat eine große Fassade in Richtung Saale oberhalb der alten Stadtmauer. Diese Rückansicht wirkt ebenfalls prägend für das Stadtbild. In der Ludwigstraße 23 dagegen befindet man sich mitten in der Innenstadt, gleich beim Rathaus. Das Haus steht exemplarisch für den Wiederaufbau nach 1823 und lässt Bürgerlichkeit und harmonisches Biedermeier ahnen. Die Lorenzstraße 47 wiederum ist das Kantoratsgebäude der Lorenzkirche, 1700 als Schulhaus errichtet. Es erforderte durch den Fachwerkgiebel und die historische Bausubstanz eine sensible Sanierung.

Für den Fassadenwettbewerb 2021 kommen Sanierungen infrage, die im Kalenderjahr 2021 ausgeführt wurden. Meldungen sind schon jetzt per E-Mail an kultur@stadt-hof.de möglich. red

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