FC Eintracht Münchberg Die verflixte 13

Jede Serie findet einmal ein Ende – auch die Heimserie des FC Eintracht Münchberg. Der TSV Neudrossenfeld als Spitzenreiter der Fußball-Landesliga ist dann doch eine Nummer zu groß.

 
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Fußballer sind ja manchmal abergläubisch. Im Falle des FC Eintracht Münchberg hätte man es als abergläubischer Mensch erahnen können, denn ausgerechnet im 13. Heimspiel in dieser Saison in der Fußball-Landesliga kassierten die Münchberg ihre erste Niederlage. Die 13 macht also wieder ihrem Image als Unglückszahl alle Ehre.

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Allerdings sind die Ursachen für die 0:3 (0:2)-Niederlage nicht im Pech zu suchen, sondern vielmehr in der Klasse des Gegners. Mit dem TSV Neudrossenfeld stellte sich am Dienstagabend vor einer stattlichen Kulisse von 450 Zuschauern der Liga-Primus vor, der auf dem Weg zur Landesliga-Meisterschaft wohl nicht mehr zu stoppen sein wird. Jedenfalls vermittelte die Elf von Trainer Markus Taschner diesen Eindruck. Mit einer „sehr erwachsenen und reifen Leistung“ – so Taschner – fuhr der TSV einen hochverdienten Sieg ein und ist damit nach der Winterpause ohne Punktverlust und ohne Gegentreffer.

Dass diese Bilanz nicht von ungefähr kommt, zeigte sich auch am Dienstagabend. Mit einem souveränen Auftritt zogen die Gäste dem FCE den Zahn. „Dass der Sieg für Neudrossenfeld verdient war, darüber gibt es keine zwei Meinungen“, gestand auch Münchbergs Coach Markus Bächer. Er hatte nur eine Chance darauf gesehen, dem Favoriten ein Bein zu stellen: Dann nämlich, wenn sein Team lange die Null halten würde und vielleicht auch selbst in Führung gehen könnte. Vielleicht wäre sein Plan aufgegangen, wenn FCE-Torjäger Lucas Köhler seine Halbchance nach 17 Minuten verwandelt hätte. Viel mehr als diese Aktion – und ein Kopfball von Julian Ott nach der Pause (73.) – ließen die Gäste aber auch nicht zu.

Einmal mehr zeigte sich die TSV-Defensive als schier unüberwindbar. Von der ersten Minute an war Neudrossenfeld in den Zweikämpfen. Lukas Schelenz schaltete mit L. Köhler den erfolgreichsten Landesliga-Torschützen aus, davor räumte der Ex-Bayreuther Patrick Weimar alles ab und ordnete das Neudrossenfelder Spiel.

Münchberg fand dagegen keine Mittel. Alle Angriffsversuche verpufften. Und so rieben sich die Bächer-Schützlinge auf, scheuten keinen Zweikampf – aber mussten letztlich die Klasse der Gäste anerkennen. Auch weil der die Neudrossenfelder offensiv die Selbstverständlichkeit eines Aufsteigers ausstrahlte. Eine Sicherheit und Gewissheit, die nur auf die Fehler des Gegners wartete.

Und Münchberg machte sie: Resultierte der Führungstreffer durch Stefan Kolb noch aus einem schnell und blitzsauber vorgetragenen Angriff (21.), profitierte Anton Makarenko von einem Patzer von Münchbergs Hackenberg, der den Ball schon sicher hatte, ihn aber dem TSV-Torschützen servierte (30.).

Mit dieser Führung und der blütenweißen Bilanz im Rücken spielte Neudrossenfeld die zweite Halbzeit sicher runter: Nachdem Kolb mit dem 3:0 den Sieg endgültig klargemachte hatte (54.), passierte nicht mehr viel. Münchberg ging die Luft aus, Neudrossenfeld schonte die Kräfte für das Auswärtsspiel in Forchheim am Wochenende.

Für Münchberg folgt nun am Freitag das Derby in Röslau. Bächer will die Spannung nicht rausnehmen: „Der Zug nach oben ist noch nicht ganz abgefahren“, sagte er. „Wir haben aber das Ziel nach der Winterpause ausgegeben, solange wie möglich vorn dabeizubleiben. Vielleicht ist jetzt das Ziel der dritte Platz.“ Und womöglich auch eine neue Heimserie.

FC Eintracht Münchberg: J. Lang – Ott, Richter (74. Sen), J. Köhler, Hackenberg, Kolb (59. Stumpf), Strößner (68. Kaschel), Frank, Hüttemann (80. Eren), L. Köhler, T. Lang.

TSV Neudrossenfeld: Grüner, Gareis (48. Langlois), Ismail, Majczyna, Schneider (79. Back), Pauli, Makarenko (66. Gaglozoun), Weimar, Schelenz, Peeters (72. H. Greef), Kolb (60. Rönz).

Schiedsrichter: Hellert (Lindach). – Zuschauer: 450. – Tore: 0:1 Kolb (21.), 0:2 Makarenko (30.), 0:3 Kolb (54.).