FCN verspielt Führung Ära Klose beginnt mit Niederlage

Trainer Miroslav Klose startet mit einer Niederlage in seine Amtszeit in Nürnberg. Foto: Uli Deck/dpa/Uli Deck/dpa

Der 1. FC Nürnberg muss im ersten Zweitligaspiel eine bittere Niederlage gegen den Karlsruher SC hinnehmen. Dabei sah es erst danach aus, als hätte der Club alte Muster abgelegt.

 
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Der 1. FC Nürnberg ist mit einer bitteren Niederlage in die Zweitligasaison 2024/25 gestartet. Im ersten Spiel unter Miroslav Klose unterliegt der Club dem Karlsruher SC mit 2:3 (2:1). Dabei zeigte sich der FCN zunächst gnadenlos effektiv und ging mit zwei Toren in Führung, danach brach man jedoch ein und leistete sich zu viele Fehler – die KSC in Person von Torjäger Zivzivadze eiskalt bestrafte.

Neu-Coach Klose, der durch seinen Legendenstatus die Medienberichte der letzten Wochen immer wieder bestimmte, wurde vor dem Spiel bei Sky nach seiner Meinung zu der vielen Aufmerksamkeit gefragt, die die Fans ihm entgegenbringen. Genervt sei Klose davon gar nicht, im Gegenteil: „Ich mache das gerne. In Italien bin ich ja beispielsweise auch noch sehr beliebt und bekomme da viel Fanpost. Das stört mich gar nicht.“ Nun wurde es aber Zeit zu sehen, ob der Trainer Klose an seine Karriere als Spieler anknüpfen kann.

Pick und Okunuki eiskalt

Der Club begann engagiert und mit viel Ballbesitz, aber ohne wirklichen Zug zum Tor. Zwei Freistöße brachten Annäherungen, aber nicht mehr. Nach den ersten zehn Minuten wurde Karlsruhe stärker und kam zunächst durch Zivzivadze und anschließend durch Ex-Cluberer Fabian Schleusener zu zwei großen Chancen. Besonders bei Schleuseners Abschluss aus kurzer Distanz hatte der FCN gehöriges Glück, nicht in Rückstand zu geraten.

So kam es fast schon etwas aus dem Nichts, als der Club nach Ballgewinn einen Konter fuhr, Schleimer mustergültig auf Kanji Okunuki durchsteckte und der Japaner den Ball an Max Weiß vorbei ins Tor bugsierte (20.). Die Gastgeber zeigten sich von dem Rückstand allerdings wenig beeindruckt und kamen nach Ballverlust Reichert abermals durch Schleusener zur Riesenchance, Neu-Kapitän Robin Knoche klärte allerdings auf der Linie. Praktisch im Gegenzug war es dann Florian Pick, der zum Dribbling ansetzte und den Ball an Freund und Feind vorbei irgendwie zum 2:0 ins Tor spitzelte (31.). Der Club zeigte zu diesem Zeitpunkt genau die Konsequenz und Kaltschnäuzigkeit, die man solange vermissen ließ und die es gegen einen starken Gegner wie den KSC auch brauchte.

Die Führung brachte jedoch nur wenig Sicherheit, denn immer wieder leistete der Club sich Unsicherheiten und Abstimmungsfehler. So kam Karlsruhe in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit auch noch zum Anschlusstreffer, als Zivzivadze nach einer Hereingabe von Jung, der völlig alleingelassen wurde, stark zum 1:2 traf. Kurz darauf hatte der FCN zudem Glück, dass Wanitzek mit einem schönen Freistoß den Winkel hauchdünn verfehlte (45.+4). Mit der knappen Führung ging es dann für den Club in die Halbzeit.

Zivzivadze wird zum Club-Alptraum

Nach dem Seitenwechsel setzte sich das Bild aus dem ersten Durchgang fort, der KSC hatte mehr vom Spiel und wirkte strukturierter, während der Club bemüht war, sich durch das Pressing der Badener zu spielen – was zu selten gelang. Nach rund einer Stunde forderte das Stadion nach einem vermeintlichen Foul an Burnic Elfmeter, die Pfeife von Schiri Braun blieb jedoch – zurecht – stumm. Die erste klare Chance des zweiten Durchgangs gehörte dann Torschütze Pick, der alle KSCler stehen ließ und nach langem Dribbling abschloss, dabei aber geblockt wurde. Praktisch im Gegenzug passierte dann das, war sich schon leise angebahnt hatte. Die lange Passivität des Clubs wurde bestraft, als ein langer Ball aus der Abwehr abermals beim Gegner landete. Der KSC schaltete blitzschnell und nach feinem Pass von rechts außen drehte sich Zivzivadze um die eigene Achse, ließ so Jeltsch und Knoche aussteigen und schloss eiskalt zum Ausgleich ab.

Klose reagierte prompt und wechselte gleich dreifach: Für Kapitän Knoche, Castrop und den aus Bayreuth stammenden Jannik Hofmann kamen Karafiat, Valentini und Youngster Dustin Forkel in die Partie. Doch alle Bemühungen verpufften sogkeich, denn nach einem weiteren vermeidbaren Ballverlust brachte der KSC den Ball abermals mustergültig zu Budu Zivzivadze, der den Ball gegen Karafiat behauptete und Reichert zum dritten mal keine Chance ließ. Die Badener hatten damit das Spiel gedreht und bestraften die Unsicherheiten, vor allem aber die extreme Passivität des Clubs eiskalt. Die Klose-Elf konnte trotz 2:0-Führung einfach nicht ins Spiel finden, scheiterte wie schon in den vergangenen Jahren oftmals schon am einfachsten Spielaufbau und blieb auch nach vorne viel zu harmlos. Zudem offenbarte die neu formierte Viererkette einige eklatante Schwächen. Kurt vor Schluss hatte der eingewechselte Tzimas nach schöner Einzelaktion noch die Chance auf den Ausgleich, scheiterte aber an Weiß.

Somit startet der Club mit einer bitteren Auswärtsniederlage in die Saison. Neben der Vorbereitung auf das erste Heimspiel gegen Schalke 04 am kommenden Samstag ist der FCN auch weiter auf dem Transfermarkt tätig. So sollen zeitnah die Verpflichtungen von Stürmer Mahir Emreli (vereinslos) und Verteidiger Oliver Villadsen perfekt gemacht werden.

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