In ihrem Wahlprogramm, das in Ingolstadt nach Angaben eines Sprechers am Ende einstimmig beschlossen wurde, setzt die Partei auf "klassische FDP-Themen" mit Forderungen nach mehr Eigenverantwortung und Liberalisierung. Inhaltlich fasst das Programm indes viele altbekannte Forderungen zusammen. Dazu gehören die Einführung des Wahlrechts ab 16 Jahren auch bei Landtagswahlen, die Verkleinerung des Landtags, die Abschaffung des Mindestalters von 40 Jahren für Ministerpräsidenten oder die Entflechtung von Staat und Kirche. Im Forderungskatalog finden sich zudem viele Punkte, die sich explizit gegen die CSU richten - etwa die Abschaffung der bayerischen Grenzpolizei und die Aufhebung des sogenannten Kreuzerlasses.
In der Bildungspolitik fordert die FDP, so der in Ingolstadt beschlossene Passus, dass der Unterrichtsbeginn an bayerischen Schulen leichter auf 9.00 Uhr verschoben werden kann, sowie die Einführung eines konfessionsübergreifenden "Dialogunterrichts zu Religions- und Weltanschauungsfragen". Für Kinder ab fünf Jahren fordert die FDP flächendeckende und bei Bedarf verpflichtende Vorkurse in Deutsch, für Kinder unter fünf Jahren ein "freiwilliges, aber flächendeckendes Angebot an Eltern-Kind-Deutschkursen".
Söder selbst stieg am Wochenende auf Twitter in den direkten Wahlkampf mit der FDP ein: Hagen warf Söder vor, sich bei aktuellen Auftritten allzu gerne mit Gender-Sprache und "Insektenfressen" zu beschäftigen, anstatt die wirklichen Probleme des Landes anzugehen. Söder schrieb dagegen auf Twitter: "Die wichtigste Forderung der FDP ist ein Schulbeginn um 9 h. Gibt es keine anderen Probleme?" Und: "Die FDP ist leider zu einer linken Partei geworden. Und noch eine linke Partei braucht es nicht im bayerischen Landtag." Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kritisierte die FDP-Forderung nach Abschaffung der bayerischen Grenzpolizei als "sicherheitspolitischen Humbug". Wer so etwas wolle, der schere sich nicht um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Die Grenzpolizei sei wichtiger denn je.