Lindner sieht sich in Sparkurs bestätigt
Lindner sieht sich unterdessen durch die Sommerinterviews von Scholz und Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) in seinem Sparkurs bestätigt. "Die Schuldenbremse gilt, und wir müssen mit dem Geld auskommen, das wir haben. Und das bedeutet unter anderem, dass mehr Menschen, die arbeiten könnten, auch arbeiten, statt Bürgergeld zu beziehen. Und da müssen wir an den Gesetzen noch mal arbeiten, müssen sie anschärfen", sagte Lindner dem Nachrichtensender Welt TV.
Er unterstützte die Forderung der Jungen Gruppe der FDP-Fraktion im Bundestag, Investitionen in Bildung durch Sparmaßnahmen an anderer Stelle sicherzustellen. "Die Schuldenbremse ist keine "Wäre-schön-wenn"-Option, sondern im Grundgesetz verbriefte Generationengerechtigkeit. Allen muss klar sein: Ohne Schuldenbremse, ohne uns", hatte der Vorsitzende der Jungen Gruppe, Jens Teutrine, der "Bild"-Zeitung (Montag) gesagt. Die Gruppe umfasst rund ein Drittel der 91 FDP-Bundestagsabgeordneten.
Drei Leitlinien der Grünen
"Wir führen diese Verhandlungen nicht auf offener Bühne", sagte die Grünen-Vorsitzende, Ricarda Lang, nach einer Sitzung des Bundesvorstands ihrer Partei. Dabei gebe es für die Grünen drei Leitlinien: Erstens, "dass wir uns in einer Zeit der globalen Bedrohung außenpolitisch gut und sicher aufstellen". Zweitens gelte, "wir wollen keinen Sparhaushalt, der uns beim Klimaschutz zurückwirft". Außerdem müsse der innere Zusammenhalt gestärkt werden, betonte die Co-Vorsitzende. Dabei gehe es nicht nur um Armutsbekämpfung, sondern auch um Menschen mit mittleren Einkommen und bezahlbaren Wohnraum für junge Familien. "Für uns ist klar, wir werden den Sozialstaat verteidigen."
Linke Sozialdemokraten des Forums "Forum DL21" brachten beim SPD-Vorstand ein Mitgliederbegehren zu den Haushaltsverhandlungen auf den Weg. Der Co-Vorsitzende des Forums, Erik von Malottki, sagte dem "Tagesspiegel" (Montag): "Wir wollen in erster Linie, dass ein Haushalt auf den Weg gebracht wird, der nicht bei breiten Teilen der Bevölkerung für schlechtere Bedingungen sorgt. Zum Beispiel durch Kürzungen bei den Kitas oder bei der Rente." Malottki betonte zugleich: "Wir wollen keinen Koalitionsbruch."