Freier Eintritt für die ersten Besucher
Tipp: Früh da zu sein, lohnt sich am Samstag nicht nur wegen der ausgelassenen Stimmung. „Genau wie am Freitag ist der Eintritt am Samstag frei, aber nur bis 20.30 Uhr“, sagt Hans Katholing, Vorstand des Burschenvereins Lorenzreuth. „Das haben wir kurzfristig beschlossen, als kleine Belohnung für die Leute, die als erste da sind.“
Ein wenig größer als sonst wird das Fest obendrein ausfallen. „Heuer stellen wir für die Bar ein eigenes Zelt auf. Die wird nicht mehr hinter dem Bierzelt versteckt und ein wenig umfangreicher ausfallen“, kündigt Katholing an, der mit seinen Jungs aus der Burschenschaft in den Tagen vor Festbeginn täglich im Aufbaustress ist. „Vergangenen Freitag haben wir mit dem Aufbau angefangen; da kam das Festzelt. Dann ging es weiter mit dem Schmücken der Brücke, am Mittwoch kamen die Bierzeltgarnituren.“
Hinzu kommen die vielen Kleinigkeiten während der Vorbereitung, von der die Besucher in aller Regel nichts mitbekommen. „Unsere Vereinsmitglieder übernehmen den Aufbau ja komplett selbst. Da kommen um die 20 Burschen, die das alles machen, wenn sie von der Arbeit kommen.“ Um die vier Festtage zu managen, brauchen die Lorenzreuther aber mehr Unterstützung. Katholing betont: „Das kann der Verein alleine nicht stemmen. Da brauchen wir gut 50 Mann. Die Freundinnen, Schwestern und Muttis unserer Burschen unterstützen uns da tatkräftig.“
Hardrock an Pfingstsonntag
So nimmt das Brückenfest mit Pfingstsonntag kein Ende. Am 28. Mai wird nahtlos weitergefeiert, laut Katholing aber für die Leute mit härterem Musikgeschmack: „Am Sonntag gehen wir weg von der Partyband. Mit ,F.U.C.K’ kommt eine richtige Rockband zu uns.“ Die fünf Jungs widmen sich den Genres Heavy Metal und Hardrock. Die bandeigenen Licht- und Soundtechniker lassen ab 20.30 Uhr das Zelt beben.
Zuvor findet am Pfingstsonntag um 10.30 Uhr der traditionelle Zeltgottesdienst statt mit anschließendem Weißwurst-Frühschoppen. Ab 14 Uhr hallen die Klänge die Marktredwitzer Blasmusik über die Biertische hinweg.
Den 29. Mai, Pfingstmontag, haben Katholing und seine Burschen speziell für Kinder reserviert: „Da ist Familientag mit Hüpfburg und Kinderbespaßung.“ Das Musikduo „Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme“ – bekannt aus ZDF-Tivi und Kika – lassen ab 13.30 Uhr vier Tage Festbetrieb fröhlich ausklingen.
Brauereihoffest in Schönbrunn
Nach vier Jahren Zwangspause ist es soweit: Die Lang-Bräu veranstaltet an Pfingsten wieder ihr Brauereihoffest. Dann tummeln sich auf dem Brauereigelände im Wunsiedler Ortsteil Schönbrunn voraussichtlich 3000 Besucher zwischen Ausschank und Bühne. Das Fest knüpft nahtlos an das Jahr 2019 an: „Altbewährte Sachen muss man schließlich nicht ändern“, sagt Rudolf Hopf von der Lang-Bräu. „Die Größe der Veranstaltung bleibt gleich. Neben den Livebands am Abend bieten wir bewusst auch Unterhaltung für Kinder an.“ Hinzu komme das kulinarische Angebot – sieben Essensstände, von der Bratwurstbude bis zum Dönerstand.
Los geht’s am Samstag, 27. Mai. Um 17 Uhr läutet der Bieranstich vom Mutterfass den Festbeginn ein. Ab 19 Uhr gibt es Partystimmung mit den „Gipfelstürmern“. Die laut eigener Aussage „beste Bauernkapelle der Welt“ spielt bekannte Pophits im lässig modernen Volksmusikstil – „quasi Musik mit geringst möglichem geistigen Anspruch und gerade deshalb ein Genuss.“
Wer kann den Maßkrug am längsten halten?
Lederhose und Dirndl dürfen am 28. Mai nicht fehlen. Am Trachtentag wandelt sich das Programm Schlag auf Schlag: Das Weißwurstfrühstück mit Livemusik ab 10 Uhr geht nahtlos über in den Mittagstisch. Ab 12.30 Uhr gibt es von den „Sumpfohren“ Brasspop auf die Ohren. Die 40 Mann starke Blaskapelle umrahmt den Nachmittag, der vor allem für Kinder einiges bietet: Kinderschminken, Ballonfiguren, Hüpfburg und einen Zauberer. Um 14 Uhr schießen die Wunsiedler Böllerschützen.
Ein Highlight gibt’s zum Mitmachen: „Ab 15 Uhr veranstalten wir einen Wettbewerb im Maßkrugstemmen“, teilt Hopf mit. „Die Leute können sich dafür vor Ort anmelden. Wie der Name schon verrät, geht es darum, einen vollen Maßkrug möglichst lange mit ausgestrecktem Arm zu halten. Der Gewinner bekommt einen Überraschungspreis“ – und kann am Abend seinen Sieg gleich feiern.
Alpenrock und Alpenpop zum Abschluss
Denn ab 19 Uhr wird es noch einmal wild im Festzelt. Mit der Oktoberfestband „Die Wilderer“ erfüllt zum Abschluss Alpenpop und Alpenrock den Brauereihof, gepaart mit Kulthits von den 60ern bis heute.
Im Vorfeld des wiederbelebten Festes stand eine zähe Organisation. Hopf: „Viele einstige Partner gibt es inzwischen nicht mehr. Auch personaltechnisch gab es Veränderungen. Da mussten wir lange netzwerken und rumtelefonieren, bis wir genügend Leute zusammen hatten.“
Thusfest in Röslau
Der Thusfall nordwestlich von Röslau stellt am 28. Mai die Kulisse für das seit 1928 stattfindende Thusfest. Der künstliche 28 Meter hohe Wasserfall an der Eger wird nur am Pfingstsonntag aktiviert und begleitet das Fest mit seinem Rauschen. Beginn ist um 9.30 Uhr mit einem Waldgottesdienst. Das Besondere dabei: „Für den Gottesdienst kommen sogar Gäste aus Tansania angereist, die mitwirken werden“, sagt Lisa Dörsch vom Turnverein Röslau. „Danach geht es nahtlos über in den Festbetrieb.“
Blechblasmusik am höchsten Wasserfall des Fichtelgebirges
Wenn ab 13 Uhr „Böhmisch Blech“ aufspielt, glüht längst der Grill, und Getränke wandern auf die Biertische; heuer sind Goaßmaß und Weinschorle im Angebot. „Das Fest geht bis in den Abend. Bis 18 Uhr wird der Wasserfall an sein, da ist der Besitzer sehr kulant mit uns“, sagt Dörsch.
Die Vorbereitungen waren 2023 ungewohnt, da im Waldstück am Wasserfall Rodungsarbeiten vorgenommen wurden. „Die Maschinen haben die Wege im Wald platt gemacht. Arbeiter mussten sie erst wieder herrichten“, resümiert Dörsch. „Pünktlich zum Fest ist der Thusfall aber wieder von allen Seiten erreichbar, auch über den Radweg.“ Die ehrenamtlichen Helfer rechnen mit etwa 3500 Gästen.
Zuckerhutfest in Arzberg
Zugegeben, „man muss sich körperlich etwas betätigen, um auf den Berg zu kommen“, gesteht Gerhard Wunderlich von der Arzberger Ortsgruppe des Fichtelgebirgsvereins. Das hat die Besucher des traditionellen Zuckerhutfestes aber noch nie abgehalten, den Kohlberg mit seinem Aussichtsturm zu erklimmen.
Ab 10 Uhr herrscht dort am 29. Mai Festbetrieb – und zwar bei jeder Witterung. Musikalisch umrahmen wird die Veranstaltung die Krebsbacker Blasmusik aus Kirchenlamitz. Für eine nährende Verpflegung ist selbstredend gesorgt.
Parkmöglichkeiten gibt es etwa 15 Gehminuten vom Aussichtsturm entfernt auf einer ausgewiesenen Fläche. Man darf aber auch mit ungewöhnlichen Verkehrsmitteln anreisen, sagt Wunderlich: „Wir haben genügend Stellplätze für Fahrräder und Pferde.“ So seien in den vergangenen Jahren tatsächlich schon Leute auf das Fest gekommen.