Wegen Sittenverfalls verboten
Der Ball hat seit Jahren Tradition. Er geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Damals trafen sich bei schönem Wetter im Sommer die sogenannten Kocherl - die Hausbediensteten - am Sonntag frühmorgens im Englischen Garten zum Tanz. Die frühe Stunde wählten sie, weil sie später wieder Dienst tun mussten, wenn die Herrschaft aus der Kirche kam.
Die Kocherl sollen es mit der Sittlichkeit nicht so genau genommen haben - das missfiel der Obrigkeit. 1904 wurde der Ball deshalb verboten. Zur 200-Jahr-Feier des Englischen Gartens im Jahr 1989 nahm die Stadt München den Brauch wieder auf. Seitdem hat sich der Ball am dritten Sonntag im Juli zu einem Kultereignis entwickelt.