Bei dem Anschlag von Magdeburg sprach er von einem "finsteren Schlund", der sich auftue, wenn diese Situation sofort von dunklen Kräften zu parteipolitischer Manipulation missbraucht werde. Der Erzbischof erinnerte auch an die Opfer von Krieg, Vertreibung, Armut, Obdachlosigkeit und von sexualisierter Gewalt, die Zeit ihres Lebens traumatisiert seien.
"Soviel Dunkelheit breitet sich über die Erde aus, als ob sie das Licht geradezu verschlucke. Aber so ist es nicht", sagte Gössl. Es gebe viele Lichtmomente, sogar im Zusammenhang mit schrecklichen Ereignissen wie in Magdeburg. Das seien Menschen, die sich für andere und die Gesellschaft selbstlos einsetzten. "Wir müssen diese Lichtmomente wahrnehmen und uns darauf aufmerksam machen, damit nicht der Hass geschürt wird, sondern das Feuer der Liebe und der Barmherzigkeit."
Schöpfung bewahren
Am ersten Weihnachtstag erinnerte der Bamberger Erzbischof laut Mitteilung in seiner Predigt auch an die Notwendigkeit, das Leben zu schützen, die Schöpfung zu bewahren und dafür zu sorgen, dass die Erde ein Ort des Lebens bleibt. "Ehrfurcht vor der Schöpfung ist und bleibt ein Auftrag, auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten."
Im Augsburger Dom bezog sich Bischof Bertram Meier auf Weihnachtsgeschichte und die Lage von Maria und Josef: Weihnachten sei trotz des Geschenketrubels letztlich ein Fest der Armut: "Wer richtig Weihnachten feiern will, kann die Armut und Not der Welt nicht umgehen", sagte er.
Bischof Stefan Oster sagte im Passauer Dom, materieller Reichtum mache nur bedingt glücklich, menschliche Beziehungen gelängen nicht immer so, wie man sich das vorstelle. Die eigentliche Spur zum Glück und wirklichen Frieden bringe das Kommen Gottes im göttlichen Kind in der Krippe.
Hoffnung als Weihnachtsbotschaft
Hoffnung als wesentliche Botschaft zu Weihnachten - das war auch für den Würzburger Bischof Franz Jung ein zentrales Thema. Neben dem Licht der Hoffnung sei den Menschen in der Heiligen Nacht auch die Gnade Gottes erschienen. "Im Dunkel dieser Welt ist sie erschienen, wo viele im Blick auf die Nachrichten der vergangenen Wochen, Monate und Jahre den Glauben an die Menschheit verloren haben", sagte Jung laut Mitteilung im Kiliansdom. In Jesus Christus zeige Gott, dass der Mensch über sich hinauswachsen könne.
Jung hatte am Tag vor Weihnachten mit Häftlingen der Justizvollzugsanstalt Aschaffenburg einen Gottesdienst gefeiert.
Im Münchner Hofbräuhaus waren obdach- und wohnungslose Menschen bei der Weihnachtsfeier des katholischen Männerfürsorgevereins zum Essen eingeladen. Neben den fest angestellten Helfern des Männerfürsorgevereins bedienten Freiwillige die Gäste.