Festival beginnt heute Selb: Grenzland-Filmtage im Wohnzimmer

Silke Meier

Das traditionsreiche Filmfestival gibt es heuer nur virtuell. Dafür ist die die Auswahl umso größer. Und es gibt auch eine Filmtage-Kneipe im Netz.

 
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Bei der Aufnahme der Anmoderationen für die virtuellen Grenzland-Filmtage trafen sich (von links) Klaus Jentsch, Ralf Franke, Pablo Schindelmann, Stefan Fischer und Dagmar Franke mit Maximilian Körner von „Franconia Films“. Foto: /Silke Meier

Selb - Traditionell beginnen am Donnerstag nach Ostern in Selb die Grenzland-Filmtage, so auch am heutigen 8. April – allerdings nur virtuell. „Wir waren gezwungen, eine weitere Grenze zu überschreiten“, schreibt Vorsitzende des Vereins zur Förderung grenzüberschreitender Film- und Kinokultur, Kerstin Fröber, im Programmheft, das in Selber Geschäften ausliegt und online auf der Homepage des Vereins eingesehen werden kann.

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Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals können die Besucher die Filme zu Hause in den eigenen vier Wänden anschauen. Geschuldet ist diese Art der Präsentation natürlich der Corona-Pandemie. Nichtsdestotrotz werden 90 Filme aus 40 Produktionsländern bis zum 21. April bei den 44. Grenzland-Filmtagen zu sehen sein. Auch die Highlights der 43. Filmtage, die im vergangenen Jahr ausfallen mussten, wurden in das Programm aufgenommen.

Genuss zu Hause

Wer die Selber Grenzlandfilmtage kennt, weiß um den Charme und die herzlichen Begegnungen zwischen Besuchern, Vereinsmitgliedern und Filmschaffenden. Und das sollen die Besucher eben auch bei sich zu Hause erleben können.

Die Vereinsmitglieder trafen sich vorab, um die Moderation der Filme aufzunehmen. Zweiter Vorsitzender Klaus Jentsch koordinierte die Aufnahmen, die Maximilian Körner von „Franconia Films“ übernahm. Stefan Fischer ist versiert im Genre „Dokumentationen“. Selb2023-Geschäftsführer Pablo Schindelmann sagt die Dokumentation „2 Brüder – 2 Nationen“ an, die im Sonderprogramm zu den bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen 2023 läuft. Dagmar und Ralf Franke sind im Genre der Langfilme bewandert. Vorsitzende Kerstin Fröber und Robert Hölzel zeichneten in Regensburg auf und waren zum Vorgespräch mit Regisseur Holger Borggrefe, dessen Spielfilm „Zwei ist eine gute Zahl“ zu sehen ist, in München.

„Toi, toi, toi, und Film ab!“ wünscht Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch dem Filmtageteam. Die Stadt Selb hätte, im Falle von Präsenzveranstaltungen, das Rosenthal-Theater und Räume der Musikschule zur Verfügung gestellt.

Kneipe online

Ein bisschen Festival-Feeling kann in der virtuellen Festivalkneipe auf der Online-Plattform wonder.me aufkommen. Über den Link https://is.gd/wonderGFT kann während des Festivals mit den Browsern Chrome oder Firefox der virtuelle Raum betreten werden. Der Link ist auch auf der Homepage des Vereins www.grenzlandfilmtage-selb.de zu finden. Die virtuelle Kneipe ist als themenorientierter Treffpunkt gedacht. Nach der Anmeldung, mit Foto über die Webcam und der Eingabe des Namens, ist man in einer Art Foyer. Besucher können sich treffen und austauschen zu den Spielfilmen, in der Kurzfilmlounge, der Dokuzone sowie dem Mittellangen- Spielfilm-Raum. Wie bei einer echten Veranstaltung auch kann man die Räume und Gesprächskreise wechseln. Bis zu 15 Personen können an einem Gesprächskreis teilnehmen. Insgesamt fasst der virtuelle Raum 1000 Besucher.

Zur Preisverleihung, die am 23. April 2021 stattfindet, wird die Podiumseinstellung genutzt. Die Gespräche in den Kreisen werden unterbrochen und alle Aufmerksamkeit richtet sich auf die Personen, die auf der virtuellen Bühne stehen.

Tickets im Internet

Auf der Website grenzlandfilmtage-selb.de führt der Button „Ticket“ zu Festival-Pässen und Einzeltickets. Mit einem erworbenen Einzelticket kann ein gebuchter Film während des Festival-Zeitraums gestartet werden. Sobald der Film gestartet wurde, laufen 24 Stunden, in denen der Film oder der Filmblock, auch mit Pausen und mehrmals, angesehen werden kann. Die Festival-Pässe sind auf 100 Stück limitiert. Zum Preis von 100 Euro können alle Filme während des Festivalzeitraums beliebig oft angesehen werden.

Per Mausklick entscheidet das Publikum über die Vergabe der Preise – hochwertige Rosenthal-Vasen – in den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Kurzfilm und mittellanger Spielfilm. Zudem bestimmt eine wechselnde Jury der Stadt Selb den mit 500 Euro dotierten Preis für den besten osteuropäischen Film.

Die besten Werke der Nachwuchsfilmschaffenden werden in Kooperation mit der Sparkasse Hochfranken mit einem Preisgeld von 500 Euro belohnt. Auswahlkriterium für den 250-Euro Location-Preis, den Michael von Hohenberg vergibt, ist der Drehort. Über den Kinderfilm stimmen die „ZuKi’s“ ab. Die Filme wurden in den Horten gezeigt und der Gewinner wird bei der virtuellen Preisverleihung bekannt gegeben.