In der gemeinsamen Mitteilung mit der Stadt Hof ging der Festwirt am Dienstagnachmittag auch auf den aktuellen Stand der Planungen ein: So soll das Festzelt am 21. Juli aufgebaut werden. Zwei Tage später soll die Inneneinrichtung folgen. Das Musikprogramm für die Festtage stehe bereits. So soll am 30. Juli die Band Radspitz auftreten, verrät Mörz. Weitere Musiker werde die Stadt Hof in den nächsten Wochen präsentieren. Ab Anfang Juni wird das Reservierungssystem der sogenannten Boxen im Zelt, der abgegrenzten Nischen, freigeschaltet.
Im Gespräch mit der Frankenpost bedauerte es Jochen Mörz, dass die Meldung über die Absage seines Betriebs für das Bayreuther Volksfest auch in Hof so große Wellen geschlagen habe. „Das ist unglücklich gelaufen, sagte Mörz. Für Hof stehe sein Stammpersonal aber bereit und freue sich auf die Hoferinnen und Hofer.
„Wir stehen Gewehr bei Fuß“, versichert auch seine Tochter Nadine, die im Familienbetrieb für Organisation und Management zuständig ist. Sie erklärte, dass die Absage an die Bayreuther daran gelegen habe, dass der sie dort für zwei Festzelte verantwortlich gewesen wären. Dafür hätte das zur Verfügung stehende Personal nicht gereicht, meint Nadine Mörz. „In Bayreuth haben sich nur acht Kellner beworben. Damit kann man kein Festzelt bewirten.“
Das Bangen um den Festzeltbetrieb war am Montagabend auch Thema im Hofer Stadtrat. Dort hatte FDP-Stadtrat Peter Senf angefragt, ob die Verwaltung bereits mit Festwirt Mörz in Verbindung getreten sei – und fragte, wie man dem Festwirt helfen könne beziehungsweise ob die Stadträte Einsicht in die Verträge mit ihm bekommen. Letztgenannte Anfrage bejahte OB Eva Döhla: „Falls aber jemand meint, mit einem schärferen Vertrag würde man anders fahren, dem kann ich sagen, dass man damit wohl keinen Bewerber mehr hat.“
In der Branche sind Vertragsstrafen nicht üblich; die Schausteller versuchen, Probleme eher einvernehmlich zu lösen: Das wissen die Hofer Volksfestfans auch aus Problemen mit Riesenrad-Betreibern in den vergangenen Jahren. „Wenn wir zu rigoros vorgehen, haben wir irgendwann kein Volksfest mehr“, warnte Döhla.
Finanzielle Verpflichtungen bei einer Absage der Festmeile entstünden für die Stadt derweil nicht. Und: „Der Festbetrieb soll auch im schlimmsten Fall nicht ausfallen“, so Döhlas Devise am Montagabend. „Das Volksfest kann man machen, auch wenn wir kein Festzelt haben.“ Einen Ausschank müsste man dann allerdings anderweitig organisieren.