Feuerwehr Marktredwitz Tausende Stunden im Einsatz

Zu den vielen Einsatzstunden der Feuerwehr kommen auch noch zahlreiche Übungsstunden dazu. Foto: Florian Miedl

418 Mal musste die Marktredwitzer Wehr im Jahr 2022 ausrücken. Deren Mitgliederzahl steigt nach einem Rückgang 2021 nun wieder an.

 
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„Besser könnt’s gar nicht laufen“, resümierte Marc Preuß, der Feuerwehrreferent der Stadt Marktredwitz, nachdem Stadtbrandinspektor Maximilian Seiler seinen Jahresbericht in der Stadtratssitzung gerade beendet hatte. Nun, besser geht es zwar sicherlich immer irgendwie, aber der Bericht von Seiler zeigte tatsächlich, dass es bei der Marktredwitzer Feuerwehr aktuell mehr als rund läuft. Von einer perfekt funktionierenden und hochmotivierten Wehr sprach Preuß und richtete seinen Dank an alle Feuerwehrmänner und -frauen, die das ganze Jahr über großen Einsatz zeigten.

Von jenen Einsätzen gab es 2022 nämlich eine Menge, wie Maximilian Seiler berichtete. Insgesamt 418 Mal musste die Marktredwitzer Wehr ausrücken. Das sind immerhin 13 Einsätze weniger als noch im Jahr 2021. Was Einsätze wegen Bränden angeht, hat sich allerdings nicht viel verändert: 169 waren es im vergangenen Jahr, nur einer weniger als 2021. Ein deutliches Plus gab es nur bei den Sicherheitswachen, hier ist die Zahl der Einsätze von 0 im Jahr 2021 auf 15 gestiegen. Die Erklärung dafür ist laut Seiler aber simpel: „Im vergangenen Jahr gab es endlich wieder Veranstaltungen. Ab einer bestimmten Größe sind wir von der Feuerwehr zur Sicherheit mit vor Ort, beispielsweise bei Events in der Stadthalle ab 200 Leuten. 2021 herrschte ja noch Corona und solche Veranstaltungen gab es nicht.“

418 Einsätze

Mit 418 Einsätzen kommen die Einsatzkräfte auch auf eine beachtliche Stundenzahl: 4540 Stunden haben die Feuerwehrleute abgearbeitet. Dazu kommen noch 162 Übungsabende mit 3355 Stunden. Und dann sind da noch 19 Lehrgänge an den staatlichen Feuerwehrschulen sowie 14 auf Ebene des Landkreises. „Man merkt deutlich: Die Feuerwehrleute dürfen und wollen auch wieder“, betonte Maximilian Seiler.

In seinem Jahresbericht erinnerte er auch an einige Einsätze, die im Gedächtnis blieben, allen voran der Großbrand in der Baywa-Lagerhalle direkt zum Jahresbeginn. „Wir konnten das Feuer auf die Halle begrenzen, und es kam keine Person zu Schaden. Bei diesem Einsatz haben wir auch wieder einmal gemerkt, dass die Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren sehr gut funktioniert“, sagte Seiler. Auch das Feuer im Stadtteil Brand im Dezember hatte Seiler noch genau vor Augen: „Bei diesem Einsatz konnte einer unserer Feuerwehrmänner durch schnelles und richtiges Handeln ein Leben retten, und die Sache ist noch gut ausgegangen.“

Foto: Herbert Scharf

Auch zu einigen Verkehrsunfällen musste die Marktredwitzer Feuerwehr im Jahr 2022 ausrücken. Der umgekippte Krankenwagen an der Kreuzung Jean-Paul-Straße/Kreuzstraße beispielsweise ging gut aus. Seiler erzählte außerdem von einigen Unfällen auf der B 303, bei denen die Feuerwehrleute zum Teil bei hochsommerlichen Temperaturen in voller Montur arbeiten mussten. „Meine Hochachtung geht an die Kameraden, die auch bei 35 Grad noch unermüdlichen Einsatz zeigen“, sagte Maximilian Seiler.

Sogar wegen Gefahrgutunfällen war die Wehr 2022 gefragt, etwa nach der Explosion in einem Gebäude der Firma Netzsch in Selb, bei dem die Feuerwehrleute Dekontaminierungszelte aufstellen mussten, um sich vor eventuellen Giftstoffen zu schützen.

Aus- und Weiterbildung

Da ist es gut, das auch solche Fälle trainiert werden. Die Aus- und Fortbildung ist schließlich ein sehr wichtiger Bestandteil der Arbeit der Feuerwehr. „Wir haben uns auf die Basics fokussiert, denn auch diese müssen immer wieder geübt werden“, erklärte Seiler. Aber auch für spezielle Themen gab es Kurse: „Wir haben uns beispielsweise beim Thema E-Mobilität weitergebildet oder geübt, was wir tun können, wenn eine Person verschüttet ist.“

Auch der Blick auf die Mitgliederzahlen ist für die Feuerwehr erfreulich: Nach einem Einbruch um 16 Mitglieder im Jahr 2021 ist die Zahl im vergangenen Jahr wieder um fünf gestiegen. 323 Mitglieder zählt die Wehr folglich aktuell insgesamt. „Besonders der gestiegene Anteil an Feuerwehrfrauen freut mich. Im Bereich der Jugend- und der Kinderfeuerwehr sind es jedoch ein paar Mitglieder weniger geworden“, erklärte der Stadtbrandinspektor. Das erkläre sich ebenfalls durch die Corona-Zeit, doch man wolle den Rückgang in diesem Jahr wieder aufholen.

Neue Ausrüstung

Damit die Wehr auch weiterhin so einsatzbereit ist, waren 2022 einige Neuanschaffungen nötig. 60 Sätze Schutzkleidungen sind beispielsweise bestellt, lassen im Moment wegen Lieferschwierigkeiten aber noch auf sich warten. Außerdem konnte sich die Wehr unter anderem über 216 Pager für die digitale Alarmierung, 25 Feldbetten, eine mobile Tankstelle und fünf Stromerzeuger freuen. Ein Highlight dürfte der neue Kommandowagen für den Brandmeister vom Dienst sein.

Der Marktredwitzer Oberbürgermeister Oliver Weigel sprach in der Stadtratssitzung übrigens ebenfalls ein Lob für die Feuerwehrleute aus: „Es ist einfach schön zu sehen, dass ihr immer da seid, bei allen Einsätzen.“

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