Feuerwehr Waldershof Startschuss für Anbau soll 2024 fallen

Oswald Zintl
Für ihre Treue zur Feuerwehr wurden verdiente Mitglieder ausgezeichnet. Im Bild (von links) Günter Zintl, Matthias Wolf, Eduard Deubzer, Vorsitzender Fabian Totzauer, Anton Kaiser, Wolfgang Lutz, Bürgermeisterin Margit Bayer und Kommandant Stefan Müller Foto: /Oswald Zintl

Stefan Müller, Kommandant der Waldershofer Feuerwehr, mahnt dringend notwendige Maßnahmen an. Neben der Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses steht hinter dem Liefertermin des neuen Versorgungs-Lkw ein großes Fragezeichen.

 
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Die Jahreshauptversammlung der Stützpunktfeuerwehr Waldershof beim „Sesser“ hat Kommandant Stefan Müller genutzt, um eine ganze Reihe von Themen, die ihm auf den Nägeln brennen, anzusprechen. Los legte er mit den Worten: „Unser Ziel muss es sein, den Laden wieder anzukurbeln und die Dinge aktiv anzupacken, die während der letzten Jahre einfach liegen geblieben sind. Es gilt wieder regelmäßig intensiv zu üben, aber auch Umbau- und Instandhaltungsmaßnahmen anzugehen.“ Die Feuerwehr könne aber nur dann richtig gut funktionieren, wenn es auch genug Freiwillige gibt, die bereit sind Feuerwehrdienst zu leisten. Der Kommandant appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, sich darüber Gedanken zu machen, sich in die Gemeinschaft Feuerwehr einzubringen.

Zum Gerätehausanbau sagte Stefan Müller augenzwinkernd: „Wegen seiner Treue zur Feuerwehr und der beständigen Anwesenheit in den letzten zehn Jahren ernenne ich den Kameraden Planung-Feuerwehrgerätehaus zum Oberfeuerwehrmann.“ Der Kommandant machte deutlich, dass es bei allen anstehenden Maßnahmen nicht um ein Wunschdenken gehe, sondern um notwendige Maßnahmen zum Schutz der aktiven Feuerwehrdienstleistenden und die Umsetzung der Unfallverhütungsvorschriften: „Ich bin verpflichtet, Missstände zu melden und auf deren Abstellung hinzuwirken. Allen Verantwortlichen muss bewusst sein, einen optimalen Schutz der Aktiven zu gewährleisten, die in ihrer Freizeit bei den Einsätzen oft genug ihr Leben oder ihre Gesundheit riskieren.“ Stefan Müller weiter: „Wenn es um die Sicherheit meiner Aktiven geht, gibt es keine Kompromisse.“

2,1 Millionen Euro Kosten

Zwischenzeitliche Irritationen, die eine Umplanung zur Feuerwehrhauserweiterung notwendig gemacht hätten, seien laut Müller vom Tisch. Zum aktuellen Stand ist der Kommandant zuversichtlich: „Das letzte Gespräch mit Anliegern, Architekten, Bauamt und Rathaus verlief harmonisch und sollte nun alle Hindernisse beseitigt haben.“ Bürgermeisterin Margit Bayer ergänzte dazu: „Wenn die Unterlagen komplett sind, kann der Bauantrag schon in der Aprilsitzung den Stadtrat passieren. Wir wollen definitiv die Maßnahme im Jahr 2024 beginnen.“ Die Kosten für den Anbau lägen bei etwa 2,1 Millionen Euro.

Zu einer unendlichen Geschichte scheint die Lieferung des Versorgungs-Lkw zu werden. Laut Stefan Müller wurden dazu – nach langer und intensiven Planung – im August 2021 die Aufträge für 244 935 Euro vergeben. Der Auftrag für das Fahrgestell ging an Mercedes Benz mit der Bestätigung, dass die Lieferung zum Ende des Jahres erfolgt. Zwischenzeitlich gab es immer wieder neue Terminbestätigungen, ohne dass sich etwas getan hätte. Eigentlich sollte die Segnung des neuen Fahrzeuges im letzten Jahr zum Feuerwehrfest stattfinden. Jetzt hofft die Wehr, dass es zum Feuerwehrfest in diesem Jahr klappt. Müller abschließend zu dieser Situation: „Wir können nur froh sein, dass unser 55/1 noch nicht den Dienst quittiert hat.“ Ebenfalls einen Lieferverzug meldet der Kommandant bei den neuen Schutzanzügen. Hier gab es inzwischen zwei Teillieferungen, der Rest sei für Ende März zugesagt. Für das laufende Jahr würden 50 000 Euro in den Haushalt der Stadt eingestellt, damit dann alle Ortsfeuerwehren über neue Schutzanzüge verfügen.

Stadt erstellt Konzept

Weitere aktuelle Information gab Stefan Müller zu den Bereichen Alarmierung und Sirenenumstellung. Zum Thema „Blackout“ machte der Kommandant deutlich, dass die Feuerwehrgerätehäuser bei einem Stromausfall sehr schnell besetzt sind. „Die Gerätehäuser werden damit zu sogenannten Leuchttürmen, in denen bei echten Notfällen Hilfestellung gegeben wird“, erklärt Müller und empfiehlt: „Es muss jeder für sich entscheiden, was er macht. Wir müssen von der Vollkasko-Mentalität herunterkommen, Eigeninitiative entwickeln und Vorsorge treffen.“ Die Stadt sei derzeit dabei, ein Katastrophenschutzkonzept zu erarbeiten, das zeitnah vorgestellt werde, erklärt dazu die Bürgermeisterin.

Im Jahr 2022 leisteten die 51 Aktiven etwa 1200 Übungsstunden, nahmen an zahlreichen Lehrgängen teil und wurden zu 61 Einsätzen gerufen. Hierbei wurden 1151 Einsatzstunde erbracht. Im Bereich der Jugend sind vier Jungs aktiv, bei der Kinderfeuerwehr 24 Jungen und ein Mädchen. Stefan Müller dankte allen Mitstreitern in der Stützpunktwehr für ihr überdurchschnittliches Engagement, ob als Aktiver, als Führungskraft, als Betreuer oder als Helfer bei allen Anlässen. Dank sagte er auch an Bürgermeisterin Margit Bayer, die Stadträte und die Verwaltung für ihre Unterstützung.

Bericht Jugend- und Kinderwehr

Vorsitzender Fabian Totzauer gab einen detaillierten Rückblick über das gesellschaftliche Leben der Feuerwehr, die Berichte über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr sowie der Kinderfeuerwehr gaben Lukas Neubauer und Florian Kops.

Bevor auf Antrag von Ehrenvorsitzendem Günter Zintl die Versammlung einstimmig beschloss, Anton Kaiser für seine 50-jährige aktive Zeit zum Ehrenmitglied zu ernennen, erinnerte Kommandant Stefan Müller die Bürgermeisterin daran, dass sie als aktives Mitglied der Feuerwehr die nächsten Ausbildungsschritte zu absolvieren habe. Weitere Ehrungen gab es für Eduard Deubzer (60 Jahre Mitglied), Günter Zintl (50), Matthias Wolf (25 Jahre aktiv) und Wolfgang Lutz (30).

 

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