Fichtelgebirge Weißenstadt bekommt eine Drehleiter

Der Stadtrat entscheidet sich einstimmig für den Kauf einer neuen Drehleiter. Gemeinsam mit der Stadt Wunsiedel soll das Fahrzeug nun bestellt werden.

 
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Weißenstadt - Die Entscheidung ist gefallen: Die Feuerwehr Weißenstadt bekommt ihr neues Feuerwehrfahrzeug. Bei der Stadtratssitzung am Mittwochabend im Bürgersaal von Weißenstadt war die Abstimmung über den Beschluss eindeutig.

Aus gutem Grund waren bei der Sitzung viele aktive Brandbekämpfer der Feuerwehr anwesend. Die Beschaffung einer Drehleiter war eines der großen Themen, über die in dieser Sitzung abgestimmt werden musste. Zur Abwägung, ob eine solche Investition wirklich notwendig ist, hatte Sachverständiger Tobias Weigert einen "Feuerwehrbedarfsplan" erstellt, den Bürgermeister Frank Dreyer erläuterte. So muss beispielsweise laut Gesetz im Einsatzfall eine Hilfsfrist von höchstens zehn Minuten nach Eingang einer Alarmierung eingehalten werden, in der die betroffene Stelle erreicht werden muss.

Auch die Gebäudehöhe spielt eine wichtige Rolle. Wenn im Einsatzfall kein sogenannter zweiter Rettungsweg vorhanden ist, reicht ab sieben Metern Höhe des Fußbodens keine tragbare Leiter mehr aus. Es muss ein Hubrettungsfahrzeug, also eine Drehleiter, eingesetzt werden. 26 Gebäude sind in Weißenstadt von dieser Regelung betroffen. Durch die vorhandenen Gewerbe- und Industrieobjekte in Weißenstadt besteht aus Sicht der Feuerwehr ein erhöhtes Brandrisiko. Die nächstgelegenen Drehleitern in Gefrees und Wunsiedel seien zur Einhaltung der zehn Minuten schlicht zu weit weg, erklärte Dreyer.

Die Stadträte waren überzeugt: Die Stadt braucht ein neues Feuerwehrfahrzeug. Gemeinsam mit der Stadt Wunsiedel soll der Kauf nun realisiert werden. Bei der Abstimmung dazu gab es folglich keine Gegenstimmen, aber dennoch einen Appell von Stadtrat Holger Grießhammer an die "große Politik": "Wir als SPD-Fraktion hätten lieber eine Landkreislösung begrüßt. Der finanzielle Aufwand ist für eine 3 000 Einwohner-Gemeinde riesig."

Der Kauf des Fahrzeugs allein wird insgesamt rund 750 000 Euro kosten. Zuschüsse gibt es dafür vom Landkreis Wunsiedel und vom Freistaat Bayern, der Anteil der Stadt Weißenstadt beträgt 378 000 Euro.

Allerdings kommen noch zusätzliche Kosten in bislang unbekannter Höhe hinzu, es muss schließlich auch noch ein neuer Stellplatz für das Fahrzeug gebaut werden. Auch personell ist es eine Herausforderung, ein ausgebildeter Drehleitermaschinist muss zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar sein.

Stadtrat Reinhold Rott zeigte sich aber zuversichtlich, alle Probleme, die das neue Fahrzeug mit sich bringt, gelöst zu bekommen: "Weißenstadt hat zusammen mit der Jugend eine starke Feuerwehr." Kreisbrandrat Wieland Schletz bedankte sich für den Beschluss und betonte, dass dies eine deutliche Verbesserung für die Feuerwehr Weißenstadt bedeute. Auch Kommandant Andreas Renner freute sich wie ein Schneekönig über das Ergebnis der Abstimmung und freudig die Faust.

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