Filmfestival Überraschungsei Hofer Filmtage

Alisa Schrauth
Ausgelassene Partys wird es – wie hier 2014 – dieses Jahr bei den Hofer Filmtagen vermutlich nicht geben. Foto: /Home of Films

Was geht in Hof zu den Filmtagen? Das ist eine Frage, die sich derzeit viele stellen. Zumindest mit der Feierei geht die Saalestadt sparsam um, offizielle Partys wird es nicht geben.

 
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Hof - Ana Radica ist im Stress. Viel gibt es noch zu organisieren für die Filmtage. Als Pressechefin und Vorsitzende des Filmtage-Trägervereins Cine Center Hof hat sie auch die Filmpartys im Blick. Allerdings: Dieses Jahr wird es keine offiziellen Partys geben. „Das ist einfach noch zu früh, zu unsicher“, sagt sie. Man wolle es nicht riskieren, vor allem auch, weil viele Gäste in die Stadt kommen. In den Kinosälen wird das 3G-plus-Konzept herrschen – Geimpfte, Genesene oder Getestete (negativer PCR-Test) dürfen rein. Die Luca-App sei für den Nachweis die beste Wahl. „Drinnen dürfen Gruppen zusammensitzen. Ansonsten ist immer ein Platz frei, wie bei einem Schachbrett“, sagt Radica. Rund die Hälfte der Plätze könne man so vergeben.

Andreas Walter, Cine Center, erklärt, dass zu 3G-plus die Mund-Nasen-Bedeckung kommt: „Wir empfehlen es zumindest, dass die Besucher während der Vorstellungen die Maske aufbehalten.“ Die Gastronomie könne über die Regeln selbst entscheiden.

„Ich werde mich an das 3G-plus-Konzept halten“, sagt Michael Böhm vom Galeriehaus Hof. Die Kulturkneipe war in der Vergangenheit immer eine der Hauptanlaufstellen für Filmfans, Stars und solche, die es werden wollen. Wie es dieses Jahr wird, ist noch ungewiss – und dadurch schlecht zu planen. „Kaufe ich jetzt fünf oder zehn Fässer Bier?“ Für Gastronomen wie Böhm ist die Planung schwer, da niemand wirklich einschätzen kann, wie viele Menschen sich zu den Filmtagen in die Stadt wagen und danach noch durch die Lokale streifen.

Filmfans und Filmschaffende dürfen sich aber sicher sein – Anziehungspunkte wird es in der Stadt geben. Vermutlich keine wilden Feiereien wie in den Jahren vor der Pandemie, aber die Gastro- und Eventszene in der Innenstadt und im Bahnhofsviertel bieten doch einiges. Einer dieser Punkte wird das Galeriehaus sein. „Wir sind natürlich alle vorsichtig, und ausgelassene Partys bis in die Morgenstunden wird es bei uns nicht geben“, erklärt Galeriehaus-Chef Michael Böhm. Den Vorwurf des „Superspreaders Filmtage“ vom vergangenen Jahr haben die verantwortlichen Akteure wohl alle noch im Hinterkopf, auch wenn sich im Nachhinein herausgestellt hat, dass an der Sache wenig dran war. Die Sieben-Minuten-Pitches der angehenden Filmemacher werde es im Galeriehaus wieder geben, Karaoke aber nicht. Ob das die Filmtage-Fans annehmen? „Ich lasse mich überraschen“, sagt Michael Böhm.

Tobias Hornig, der vor der Pandemie mit der Pop-up-Lounge „Weiße Wand“ Aufsehen erregt hat, wird in diesem Jahr keine Künstler-Lounge auf die Beine stellen. „Wir hatten zwar ganz nette Angebote, aber es war einfach aufwendig – mit den Umständen aktuell.“ Langweilig werde seinem Team trotzdem nicht: „Wir sind auch so eingespannt auf den Filmtagen.“ Dass es in Zukunft wieder eine „Weiße Wand“ gibt, will er aber nicht ausschließen.

Im „Maximilians“ in der Karolinenstraße gibt es kulinarischen Filmgenuss. Die ganze Woche serviert das Team um Roman Zeilinger Cocktails, die man aus Filmklassikern kennt: den Cosmopolitan (aus „Sex and the City“) oder den Manhattan (aus „Some Like It Hot“). Dazu gebe es Filmgerichte à la „Susi und Strolch.“ „Außerdem machen wir eine Popcorn-Suppe“, sagt Zeilinger. Am Donnerstag und Freitag legen abends DJs Musik auf.

Die „Alte Filzfabrik“ lädt auf Facebook für Donnerstagnacht zu den „Elektronischen Filmztagen“ (!) ein. Wie die Events rund um die Filmtage angenommen werden, bleibt abzuwarten.

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